Burgerspunkten
Die Burgerspunkten sind eine 1613 einsetzende und seit 1702 als Geschäftsordnung des Grossen Rats geltende Gesetzessammlung der Stadt und Republik Bern.
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Die Burgerspunkten werden im ältesten erhaltenen Exemplar als «Statuta und ordnungen, so in teglicher verfürung des regiments in policey-, justiz- und oeconomey sachen beobachtet und gehalten werden sollend [...]» bezeichnet.[1] Die Einleitung der Burgerspunkten enthält den Hinweis: «Sind von den Fundamentalsatzungen im Roten Buch also zu unterscheiden, dass zu diesen jährlich geschworen wird; jene aber sonst für gute Beigesetze und Dectreta zu halten».[2] Die Burgerspunkten waren dem Roten Buch untergeordnet, obwohl einzelne Statute der Burgerspunkten ebenfalls zu den Fundamentalgesetzen gezählt wurden.[3] Zu einer ohne System angelegten Gesetzessammlung verschiedenster Inhalte angewachsen, folgte 1702 eine Revision der Burgerspunkten, durchgeführt von einer eigens dafür eingesetzten Kommission unter dem Vorsitz des Welschseckelmeisters Samuel Frisching.[4] Die neue Fassung, welche nun als eigentliche Geschäftsordnung des Grossen Rats ausgestaltet war, wurde durch die Kanzlei in 300 handschriftlichen Abschriften für die Mitglieder des Grossen Rats ausgefertigt.[5] In privaten Archivbeständen und Privatbesitz haben sich zahlreiche Abschriften erhalten.
Archive
- Burgerspunkte, Bestandsübersicht (1642–1784) im Katalog des Staatsarchivs Bern.
Literatur
- Barbara Braun-Bucher: Der Berner Schultheiss Samuel Frisching (1605-1683). Schrifttum, Bildung, Verfassung und Politik des 17. Jahrhunderts auf Grund einer Biographie. Bern 1991, ISBN 3-7272-0495-8., S. 249–271.
- Hermann Rennefahrt: Die Rechtsquellen des Kantons Bern. Das Stadtrecht von Bern V, Verfassung und Verwaltung des Staates Bern, Aarau 1959 (SSRQ BE I/5). online
- Christoph von Steiger: Innere Probleme des bernischen Patriziates an der Wende zum 18. Jahrhundert, Bern 1954.
Einzelnachweise
- Alte oder vormalige Burgerspunkte (1655–1693), A I 84 im Katalog des Staatsarchivs Bern.; von Steiger 1954, S. 117.
- von Steiger 1954, S. 117.
- von Steiger 1954, S. 117.
- von Steiger 1954, S. 118.
- von Steiger 1954, S. 118.