Bruch-Membran
Die Bruch-Membran ist eine Grenzmembran zwischen der Aderhaut (Choroidea) und dem retinalen Pigmentepithel (RPE) des Auges. Sie ist „Antagonist“ des Musculus ciliaris (Ziliarmuskel) im Corpus ciliare bei der Akkommodation und vermittelt den Transport von Nährstoffen und Flüssigkeit zwischen dem RPE und der Gefäßschicht der Aderhaut (Choriocapillaris).
Sie wurde nach ihrem Entdecker Carl Bruch (1819–1884) benannt.
Struktur
Die Bruch-Membran ist aus fünf Schichten aufgebaut (von außen nach innen):
- Basalmembran der Gefäße der Choriocapillaris
- Äußere Kollagenfaserschicht
- Schicht aus elastischen Fasern
- Innere Kollagenfaserschicht
- Basalmembran der retinalen Pigmentepithelzellen
Pathophysiologie
Im Laufe der physiologischen Alterung verändert sich die Bruch-Membran. Es kommt zu einer Veränderung der Proteinzusammensetzung und zu einer Verdickung der Membran die zudem zu einer Durchlässigkeitsveränderung um den Faktor 10 führt.[1] Es wird vermutet, dass deshalb im Grenzbereich zwischen Pigmentepithelschicht und der Bruch-Membran Ablagerungen „Drusen“ (basal laminar deposits) als Anhäufungen nicht abtransportierter Reste der Fotorezeptoren entstehen. Diese Veränderungen sind wahrscheinlich an der Entstehung altersabhängiger Netzhauterkrankungen (AMD – age related macular degeneration) beteiligt.
Literatur
- Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher: Prometheus. LernAtlas der Anatomie. Kopf, Hals und Neuroanatomie. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart u. a. 2009, ISBN 978-3-13-139542-9.
Einzelnachweise
- D. J. Moore, G. M. Clover: The effect of age on the macromolecular permeability of human Bruch's membrane. In: Investigative Ophthalmology & Visual Science. Band 42, Nr. 12, 1. November 2001, ISSN 0146-0404, S. 2970–2975, PMID 11687544.