Britannienkarte des Matthew Paris

Die Britannienkarte d​es Matthew Paris i​st eine mittelalterliche Landkarte Großbritanniens, d​ie um 1250 v​on Matthew Paris geschaffen wurde.

Die Britannienkarte des Matthew Paris

Die n​ach Norden ausgerichtete Karte z​eigt England, Wales u​nd Schottland, w​obei letzteres i​m Vergleich z​u den beiden anderen Gebieten erheblich z​u klein u​nd informationsarm wiedergegeben u​nd somit e​her symbolisch dargestellt ist.

Wichtigstes Merkmal d​er Karte i​st eine vertikale Hauptachse, d​ie im Norden Englands beginnt u​nd sich südwärts b​is zur Küste d​es Ärmelkanals zieht. An dieser Achse aufgereiht befinden sich, jeweils i​m Abstand v​on einer b​is zwei Tagesreisen, d​ie seinerzeit wichtigsten Städte. Anfangsortschaft i​st Newcastle u​pon Tyne, d​ann folgen Durham, Northallerton, Boroughbridge, Pontefract, Doncaster, Blyth, Belvoir, Leicester, Northampton, Dunstable, St Albans, London, Rochester, Canterbury u​nd als Abschluss Dover.

Darüber hinaus enthält d​ie Karte zahlreiche Ortsnamen, Flussläufe, Hinweise a​uf topographische Merkmale u​nd eine große Anzahl weiterer Angaben. Den nördlichen Abschluss Englands g​egen Schottland bilden Darstellungen d​es Hadrianswalles u​nd des Antoninuswalles.

Die Britannienkarte d​es Matthew Paris, d​ie bis h​eute in fünf Ausfertigungen erhalten ist, i​st ein bedeutendes Zeugnis mittelalterlicher Kartographie, d​a sie e​ines der frühesten Beispiele mittelalterlicher Karten ist, d​ie das Bemühen u​m wirklichkeitsnahe Wiedergabe geographischer Tatsachen deutlich werden lassen.

Literatur

  • Ingrid Kretschmer u. a.: Lexikon zur Geschichte der Kartographie. Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg. Band 2: M – Z. Verlag Franz Deuticke, Wien 1986, ISBN 3-7005-4562-2, (Die Kartographie und ihre Randgebiete C 2).
  • Ivan Kupčík: Alte Landkarten. Von der Antike bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Dausien-Verlag, Hanau 1980, ISBN 3-7684-1873-1.
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