Brigittenkloster Stralsund

Das Kloster Marienkrone w​ar ein Kloster d​es Ordens d​er Brigitten i​n Stralsund v​on 1421 b​is 1525.

Lage

Das Kloster befand sich an der Kapelle St. Marien Magdalenen. Heute gibt es dort die Mariakronstraße. Von der Kapelle sind Fundamentreste erhalten, ansonsten sind keine Gebäudereste bekannt.

Geschichte

1421 wurde auf Initiative des Rates der Stadt Stralsund ein neues Kloster gegründet (nach dem Dominikaner- und dem Franziskanerkloster). Dazu wurden Nonnen und Mönche aus dem Brigittenklosters Marienwolde bei Lübeck geholt. Sie bildeten ein Doppelkloster, in dem sie räumlich getrennt unter einem Dach wohnten. Das Kloster erhielt in den folgenden Jahrzehnten umfangreiche Schenkungen und Stiftungen durch Bürger und den Rat.

1525 w​urde es während d​es Stralsunder Kirchenbrechens formell aufgelöst. Der spätere Bürgermeister Bartholomäus Sastrow schrieb u​m 1595, m​an habe in Zerbrechung d​es Closters i​n den heimlichen Gemechern, a​uch sonst, Kinderkopffe, a​uch woll gantze Corperlein vorsteckt v​nnd vorgraben befunden.[1]

1554 wurden Steine d​er Gebäude für d​en Festungsbau d​er Stadt verwendet. 1560 wurden n​ach dem Tod d​er letzten Nonne d​ie Besitzungen d​es Klosters a​n das Stralsunder St. Annen-Stift übergeben, d​as dann St. Annen u​nd Brigitten hieß.

1616 wurde das letzte verfallene Gebäude des Brigittenklosters abgebrochen. Es wurden dort neue Fachwerkhäuser gebaut. Noch 1733 gab es einen Mariakronfriedhof.[2] 1956 wurden bei archäologischen Ausgrabungen Fundamentreste der Kapelle entdeckt.

Literatur

  • Hermann Hoogeweg: Die Stifter und Klöster der Provinz Pommern. Band 2. Stettin 1925. S. 732–757.
  • Ursula Creutz: Bibliographie der ehemaligen Klöster und Stifte im Bereich des Bistums Berlin, des Bischöflichen Amtes Schwerin und angrenzende Gebiete. 1988, S. 207–209

Einzelnachweise

  1. Bartholomaeus Sastrow, hrsg. von Gottlieb Mohnike 1823, S. 52.
  2. auf einem Plan der Festung Stralsund im Stadtarchiv, Signatur EI 12

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