Brian Boru
Brian Boru, auch Brian Bóruma, Brian Bórama oder Brian Bóroimhe[1], eigentlich Brian Bóruma Mac Cennétig (* um 940 in Béal Bórú; † 23. April 1014)[2], war Sohn des Königs des Clans der Dál gCais (Dalcassians) und kurze Zeit erster und einziger irischer Hochkönig.
Leben
Brian mac Cennétig wurde in Béal Bórú, bei Killaloe am Fluss Shannon im heutigen County Clare, geboren. Sein Vater war rí (König) des zu dieser Zeit unbedeutenden Clans der Dál gCais. Im gemeinsamen Kampf mit seinem älteren Bruder Mahon, der den Thron des Vaters bestiegen hatte, besiegte Brian Boru die Wikinger in der Enklave Limerick. Dadurch wurde Mahon Oberkönig von Munster und bezog seinen Sitz in Cashel. Die Kämpfe gegen die Wikinger, die auch in Cork, Dublin, Waterford und Wexford saßen, gingen jedoch weiter. Brian, dessen Inauguration traditionsgemäß in Magh Adhair bei Quin erfolgte, beanspruchte nach dem Tod seines Bruders den Königstitel von Munster. In Cashel saß aber schon der König der Eoghanacht, den Brian jedoch besiegte. Als König der Provinz Munster ließ er die lokalen Fürsten Abgaben zahlen und baute mit dem Geld die Klöster und Bibliotheken, die von den Wikingern zerstört worden waren, wieder auf.
Er besiegte Malachy II., den König der südlichen Ui Néill, die ihren Sitz in Tara hatten. Mit dem König der nördlichen Ui Néill, Maél Sechnaill in Armagh einigt er sich nach etlichen Scharmützeln auf eine Zweiteilung Irlands. Durch Heirat verband er sich mit den skandinavischen Herrschern von Dublin und erklärte sich zum Hochkönig von Irland und zum Augustus des nordwestlichen Europa. Die nördlichen Ui Néill gaben 1005 vorerst klein bei. Es kam aber schnell zum Widerstand, den der König von Leinster gemeinsam mit den nördlichen Ui Néill anführte und an dem sich die Wikinger von Dublin beteiligten.
Am Karfreitag des Jahres 1014 kam es zu der verlustreichen Schlacht von Clontarf, die als Vertreibung der Wikinger (Dänen) in die Annalen von Inisfallen einging. In der Schlacht fielen Brian Boru und sein Sohn Murrogh (Murchadh), Brians Truppen gewannen jedoch. Die bekannteste Legende über die Schlacht besagt, dass an seinem Grab die irischen Barden drei Tage und drei Nächte das gleiche Stück, den Brian Borus March, gespielt haben sollen.
Brians Leiche wurde zur Burg von Swords im County Fingal gebracht und später auf dem Hügel der Kathedrale von Armagh begraben. Nach seinem Tod blieb in Irland alles wie es vor seinem Auftreten war, auch die Wikinger blieben. Nur die zahlreichen Nachkommen, die Brian Boru mit seinen vier Frauen und 30 Konkubinen hatte, nannten sich fortan die O’Briens (die Söhne Brians).
Literatur
- Sean Duffy: Brian Boru and the Battle of Clontarf. Gill Books, Dublin 2014, ISBN 978-0-7171-6207-9.
Einzelnachweise
- James MacKillop: A Dictionary of Celtic Mythology. Oxford University Press, 2004, ISBN 978-0-19-860967-4.
- Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 1, Seite 231