Brebau
Die Brebau (Eigenschreibweise BREBAU) ist eine Wohnungsbaugesellschaft in Bremen. Nach der GEWOBA ist sie die zweitgrößte Wohnungsbaugesellschaft mit Sitz in Bremen. 2019 hatte die Bremer Verkehrs- und Beteiligungsgesellschaft mbH 60 % und die Brebau 40 % Anteile vom Stammkapital.[1]
BREBAU | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 2. September 1938 |
Sitz | Bremen, Deutschland |
Leitung | Bernd Botzenhardt, Thomas Tietje |
Mitarbeiterzahl | 120 |
Branche | Wohnungsbaugesellschaft |
Website | www.brebau.de |
Geschichte
1938 wurde die Bremische Bau- und Siedlungsgesellschaft m.b.H. (Brebau) als gemeinnütziges Wohnungsbauunternehmen gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der primäre Zweck der Brebau die Wohnraumversorgung sozial bedürftiger Schichten und der Bau günstiger Eigenheime. Rund 7300 meist in Klinkerbauweise ausgeführten eigene und fremde Mietwohnungen in 18 Stadtteilen für rund 20.000 Bremer Bürger wurden seitdem von der Gesellschaft geschaffen.
Seit 1955 hatte das Unternehmen in der Parkallee sein Domizil. 1989 verlor die Gesellschaft die Gemeinnützigkeit und es folgte eine Umorientierung, hin zu stärker am Immobilienmarkt orientierten Projekten.[2]
Durch die Krise bei der BLB standen Mitte 2016 auch deren Anteile an der Brebau zur Debatte. Sollte die Nord LB Teile der BLB übernehmen, würden sie auch mehr Einfluss auf große Projekte der U zum Beispiel in der Bremer Überseestadt bekommen, analysierte Radio Bremen.[3]
1998 bezog die Firma einen Neubau an der Schlachte direkt an der Weser.
Rassismus-Vorwürfe, DSGO-Verstoß
Radio Bremen und Panorama berichten nach Recherchen im Mai 2021, Brebau halte Bewerberinnen und Bewerber mit Migrationshintergrund gezielt von Wohnungen fern. Dies belegten Dokumente und Zeugenaussagen, die Radio Bremen und Panorama vorlägen. In einer "Zielgruppendefinition" vergebe die Brebau für "People of Colour" die Abkürzung E40, wozu "auch Sinti und Roma, Bulgaren und Rumänen gehören sollen.[4]
Die Bremer Datenschutzbeauftragte verhängte im März 2022 wegen der Vorgänge ein Bußgeld von 1,9 Millionen Euro.[5]
„Die BREBAU GmbH hat mehr als 9.500 Daten über Mietinteressent:innen verarbeitet, ohne dass es hierfür eine Rechtsgrundlage gab. Beispielsweise Informationen über Haarfrisuren, den Körpergeruch und das persönliche Auftreten sind für den Abschluss von Mietverhältnissen nicht erforderlich. Bei mehr als der Hälfte der Fälle handelte es sich darüber hinaus um Daten, die nach der DSGVO besonders geschützt sind. Rechtswidrig verarbeitet wurden auch Informationen über die Hautfarbe, die ethnische Herkunft, die Religionszugehörigkeit, die sexuelle Orientierung und über den Gesundheitszustand. Auch hat die BREBAU GmbH Anträge Betroffener auf Transparenz über die Verarbeitung ihrer Daten bewusst konterkariert.“
Anteile, Projekte
Die Brebau hält Anteile an folgenden Gesellschaften:
- ORION Hausverwaltung GmbH, Bremen (100,0 %)
- PBG Projektgesellschaft Borgfeld GmbH&Co. KG, Bremen (34,4 %)
- PBG Projektgesellschaft Borgfeld Beteiligungs GmbH, Bremen (34,2 %)
- Entwicklungsgesellschaft Hafenkante GmbH&Co. KG, Bremen (16,7 %)
- Entwicklungsgesellschaft Hafenkante Beteiligungs GmbH, Bremen (14,3 %)
- PGS Projektgesellschaft Stadtwerder GmbH&Co. KG, Bremen (33,0 %)
- PGS Projektgesellschaft Stadtwerder Beteiligungs GmbH, Bremen (33,0 %)
- Home - smart in use GmbH, Bremen (25,0 %)
Weblinks
- Jürgen Hinrichs: Handel mit Sparkasse Bremen übernimmt die Brebau. In: Weser Kurier. 5. Februar 2019, abgerufen am 18. März 2019.
- Jennifer Fahrenholz: Die BREBAU entwickelt seit 80 Jahren Wohnräume für Mieter und Eigentümer. In: Stadtmagazin-Bremen. 23. Januar 2018, abgerufen am 18. März 2019.
Einzelnachweise
- Eintrag im Handelsregister des Amtsgerichts Bremen unter HRB 3250 HB.
- Die Geschichte der BREBAU (Memento vom 14. Juli 2016 im Internet Archive)
- Übernahme der Landesbank – Bremen verliert an Einfluss (Memento vom 17. Juni 2016 im Internet Archive)
- Stella Vespermann, Lina Brunnée, Andreas Neumann, Sebastian Manz: Bremer Baugesellschaft: Wohnungen nur für Weiße? ndr.de, Panorama, 20. Mai 2021
- Bremer Datenschutzbeauftragte verhängt Millionen-Bußgeld gegen Brebau Radio Bremen, Buten un[sic] Binnen, 3. März 2022
- LfDI verhängt gegen die BREBAU GmbH Geldbuße nach DSGVO Pressemitteilung, Die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit. Freie Hansestadt Bremen. Bremerhaven, 03. März 2022.