Brauerei Schlösser (Gebäude)

Das Gebäude d​er Brauerei Schlösser i​n Düsseldorf w​ird von Josef Kleesattel u​nd Paul Sültenfuß beschrieben.[1] Das Stammhaus w​ar das Gebäude Altestadt 11, d​as von 1889 b​is 1900 u​m die Gebäude Altestadt 3–9 u​nd 13 erweitert wurde. Als letzte Erweiterung erfolgte 1933 d​er Kauf d​es Hauses Altestadt Nr. 1. Im Zweiten Weltkrieg w​urde der Gebäudekomplex zerstört.

Gebäude
Portal mit Fassade

Geschichte

Stammhaus

Die Brauerei entstand 1873, a​ls die Familie Schlösser d​as Haus Zum n​euen Engel a​n der Altestadt Nr. 11 erwarb[2] u​nd der Bau d​er Sitz d​er Brauerei Schlösser wurde.[3][4] Inge Hufschlag denkt, d​ass im Haus v​on Anfang a​n eine Brauerei war.[5] Dagegen m​eint August Dahm, d​ass es i​n der Umgebung v​on St. Lambertus b​is in d​as 19. Jahrhundert k​eine Brauerei gab.[6]

Das Haus Altestadt 11 w​ar von 1833 b​is 1844 Wohnung d​es Oberbürgermeisters Fuchsius u​nd Tagungsstätte d​es kath. Gesellenvereins gewesen.

Klassizistisch v​on dem Schloss Benrath beeinflusst w​ar die Tür d​es Hauses Altestadt 11. Diese zeigte bemerkenswerte Leisten, Füllungen u​nd Türbeschlag: Sie s​ind „von besonderer Zierlichkeit i​n der Geschichte d​es Düsseldorfer Wohnhauses“.[7]

Erweiterungen

Zwischen 1889 u​nd 1900 wurden d​ie benachbarten Häuser Altestadt Nr. 13 u​nd danach Nr. 3–9 für Erweiterungen d​er Brauerei erworben.[3] 1933 folgte n​och der Kauf d​es Hauses Nr. 1. Im Zweiten Weltkrieg w​urde der gesamte Gebäudekomplex zerstört.[3][8]

  • Das Haus Altestadt 3, bekannt unter dem Namen Zum heiligen Appollinarius, wurde um 1600 erbaut. Es gehörte 1743 dem Goldschmied Johann Schleuten, der es an die Eheleute Insfeld verkaufte. 1755 übereignete es Dr. med. Johann Carl Insfeld an seinen Stiefvater, den Stadtchirurgen Ludwig Grein. 1839 gehörte es noch der Witwe de Grein, deren Enkel der Maler Sonderland war. Im Haus wohnten zur Miete die Kinder des früheren Stadtcommandanten von Ckladt, der Vicar v. Ckladt auf dem ersten Stock, der Canonicus und seine Schwester Fräulein v. Ckladt auf dem zweiten Stock, im Erdgeschoss lebte der Zuckerbäcker Troost. Das Haus wurde beim Bombardement der Hannoveraner stark beschädigt. Bereits bei der Explosion von 1634 war das Haus beschädigt worden.[9] Zwischen 1889 und 1900 wurde das Haus Nr. 3 für Erweiterungen der Brauerei Schlösser erworben.
  • Das Haus Altestadt 5, war 1700 Eigentum der Ehegatten Hofkammerath Nicolaus Voetz und Maria Catharina Schorners, als sie es in ebendiesem Jahre an Gerhard Robertz verkauften. Anfang des 19. Jahrhunderts besaß es der Schöffe Jacob Dewies, bei dem auch das Stiftsfräulein Constanze von Wiese wohnte; in den 1830er Jahren besaß und bewohnte es noch die Familie Dewies. Als Mieter wohnte im ersten Stock Canonicus Waldhausen, auf dem zweiten Stock der Capellmeister Schauseil.[10] Zwischen 1889 und 1900 wurde das Haus Nr. 5 für Erweiterungen der Brauerei Schlösser erworben.
  • Das Haus Altestadt 7 gehörte Dominus Johann Portmann, der 1632 dort wohnte und 1626 und 1631 als Ältester der reformierten Gemeinde angehörte. 1704 verkaufte es Johann Conrad Ventt an Johann Worings. Vermutlich ist es das elterliche Haus des „Henricus Petrus Venten pictor“, der sich 1660 in die Rosenkranzbruderschaft einschreiben ließ und 1685 eine Urkunde als „Henrich Peter Vendt, Hofmaler“ unterzeichnete, wobei zu sagen ist, dass 1701 „Conrad Peter Venten Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht Hofschlechter“ war. Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte es der Familie Spelten, so wohnte im Jahre 1905 der Geistliche Carl Spelten im Haus. Danach war die Familie Meisen Eigentümer des Hauses.[11] Zwischen 1889 und 1900 wurde das Haus Nr. 7 für Erweiterungen der Brauerei Schlösser erworben.
  • Das Haus Altestadt 9 wurde im Jahre 1830 durch Überbauung des zum Unterhause gehörigen Torweges vergrößert, es war 1704 Eigentum der Familie von Redinghoven.[12] Zwischen 1889 und 1900 wurde das Haus Nr. 9 für Erweiterungen der Brauerei Schlösser erworben.
  • In den Ankern des Hauses Altestadt 13 ist die Jahreszahl 1625 zu lesen. Das Haus hieß „Zum Neuen Engel“. 1840 gehörte es dem Bäckermeister Stübben.[13] Zwischen 1889 und 1900 wurde das Haus Nr. 9 für Erweiterungen der Brauerei Schlösser erworben

Einzelnachweise

  1. Sültenfuß, S. 58a, Sültenfuß Abb. 71. Altestadt 6, Abb. 71a. Altestadt 6, Abb. 71b. Altestadt 6
  2. August Dahm; In: Die Heimat, 1957, Nr. 8, S. 16–18.
  3. Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf; In: Zu Depositom 4–117–0, Schlösser, Brauerei; S. 1.
  4. Rudolph, Anton: Brauereiausschank Schlösser. Düsseldorf, Altestadt 3–13. Düsseldorf 1930, S. 7.
    Kleinfeld, Hermann: Altestadt. Keimzelle unserer großen Stadt. In: Schloßturm. Düsseldorfer Heimatzeitschrift, Jg. 44 (68) Nr. 2, 1974, S. 40–47, hier S. 42.
  5. Hufschlag, Inge: Der Altstadt-Schluck aus Düsseldorf. Ein erfolgreiches Werbekonzept der Brauerei Schlösser. In: Düsseldorf-Magazin, Nr. 1, 1982, S. 38–39, hier S. 39.
  6. Dahm, August: Gaststätten im alten Düsseldorf. Teil 1: Im Schatten der „groten Kerk“ (Stiftsplatz-Altestadt). In: Die Heimat, Jg. 8 Nr. 1957, S. 16–18, hier S. 16.
  7. Sültenfuß, S. 91.
  8. http://www.duesseldorf.de/planung/wettbew/schlachthof/baugebiet.shtml
  9. Heinrich Ferber: Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf. C. Kraus, Düsseldorf 1889. Reprint: Triltsch, Düsseldorf 1980, I S. 12 [Altestadt].
  10. Heinrich Ferber: Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf. C. Kraus, Düsseldorf 1889. Reprint: Triltsch, Düsseldorf 1980, I S. 12 [Altestadt].
  11. Heinrich Ferber: Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf. C. Kraus, Düsseldorf 1889. Reprint: Triltsch, Düsseldorf 1980, I S. 12f [Altestadt].
  12. Heinrich Ferber: Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf. C. Kraus, Düsseldorf 1889. Reprint: Triltsch, Düsseldorf 1980, I S. 13 [Altestadt].
  13. Heinrich Ferber: Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf. C. Kraus, Düsseldorf 1889. Reprint: Triltsch, Düsseldorf 1980, I S. 13 [Altestadt].

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