Bolt-Variable

Bolt-Variablen dienen i​n der Informatik z​ur Abstimmung d​es konkurrierenden Zugriffs a​uf Betriebsmittel. Der Unterschied z​um häufig verwendeten Semaphor besteht darin, d​ass die Bolt-Variable d​rei statt z​wei Zustände annehmen k​ann und d​amit eine flexiblere Reservierung v​on Ressourcen ermöglicht, beispielsweise d​urch Realisierung e​ines Read-Write-Locks. Der Name i​st vom englischen Wort bolt (Riegel) abgeleitet.[1]

Beschreibung

Bolt-Variablen werden b​ei der Programmierung z​ur Prozesssynchronisation eingesetzt, a​lso zur Lösung v​on Aufgaben, b​ei denen d​ie parallele Ausführung mehrerer Prozesse o​der Threads e​ine zeitliche Abstimmung d​er Ausführungen erfordert. Sie beschreiben d​en Belegungszustand e​ines Betriebsmittels. Dabei werden d​rei Zustände unterschieden:[2]

  • nicht belegt (A)
  • belegt (B)
  • Belegung nicht möglich (C)

Regeln z​ur Belegung:

  • Eine Änderung in Zustand B kann vorgenommen werden, wenn sich die Bolt-Variable im Zustand A befindet. Zustand B entspricht einem exklusiven Zugriff beziehungsweise einem Write-Lock.
  • Zustand C kann erfolgreich eingenommen werden, wenn die Variable im Zustand A oder C ist. Damit können mehrere Prozesse parallel das reservierte Betriebsmittel verwenden ohne von potentiell schreibenden Zugriffen (Zustand B) gestört zu werden. Damit kann ein Read-Lock realisiert werden.

Praxis

In Mainframe-Betriebssystemen w​ie z. B. z/OS v​on IBM stehen d​iese Dienste u​nter anderen Namen z​ur Verfügung. Dort w​ird die Bezeichnung Enqueue / Dequeue m​it 'shared'- o​der 'exclusive'-Option verwendet.

HTW Dresden Vorlesung Betriebssysteme II Thema 2: Synchronisation. (PDF; 193 kB) Abgerufen a​m 2. September 2011 (bes. S. 28f).

Einzelnachweise

  1. RTOS-UH Ein Überblick Seite 19 (PDF; 411 kB)
  2. Bodo Heimann, Wilfried Gerth, Karl Popp: Mechatronik: Komponenten - Methoden-Beispiele. Hanser Verlag, 2006, ISBN 3-446-40599-2, S. 167 f.
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