Bolesław Georg II.
Juri II. (lateinisch Georgius Dei gratia Rex Russiae, ukr. Юрій, deutsch Georg II., polnisch Jerzy II.), bis 1323 Bolesław von Masowien (auch Bolesław Georg II., ukrainisch Юрій-Болеслав II Тройденович, polnisch Bolesław Jerzy II. Trojdenowicz, lateinisch Boleslaus II Trojden de Masovia natus dux et dominus Russiae; * 1308; † 7. April 1340 in Wolodymyr) war ab 1323 Fürst von Halytsch-Wolodymyr. Er entstammte der masowischen Linie der Piasten. Er war ein Ururenkel von Konrad I., Herzog von Masowien.
Leben
Bolesław wurde als Sohn des Herzogs Trojden I. von Masowien und der Maria von Halytsch-Wolodymyr, Tochter von Juri I. von Galizien, unter dem Namen Bolesław geboren. Im Jahre 1323 starb die regierende Dynastie von Halytsch-Wolodymyr im Mannesstamm aus. Der Neffe des letzten Herrschers, Bolesław von Masowien, wurde sein Nachfolger. Er war verwandtschaftlich sowohl mit der polnischen, als auch mit der litauischen Herrscherfamilie verbunden. Als Bolesław allerdings im Jahre 1340, wegen angeblicher Bevorzugung der Katholiken, von seinen Bojaren vergiftet wurde, brach ein Kampf zwischen den aufstrebenden osteuropäischen Großmächten Polen und Litauen um die Erbmasse des Fürstentums Halytsch-Wolodymyr aus, der schließlich in einer Teilung des Reiches endete. Das Gebiet des Fürstentums Halytsch (Galizien) ging an das Königreich Polen, das des Fürstentums Wolodymyr (Wolhynien) an das Großfürstentum Litauen.
Literatur
- Heinz Lemke, Bruno Widera: Russische-deutsche Beziehungen von der Kiever Rus' bis zur Oktoberrevolution. 1976. S. 86.
- Oswald Balzer: Genealogia Piastów (1895) (sehen: Digitalbibliothek von Grosspolen: ) (polnisch)
- Jan Řežabek: Jiří II", poslední kníže veśkeré Malé Rusi, kritickí pokus, «Časopis musea království českého», ročnik LVII, Praha, 1883. (tschechisch)
- Maciej Wilamowski: Piastowie. Leksykon biograficzny, Kraków 1999. (polnisch)
- Witalij Mychajlowskyj: JURIJ II, Jurij-Boleslaw Trojdenowytsch. In: Enzyklopedija istoriji Ukrajiny, vol. 10: Т — Я. Instytut Historii Ukrainy PAN Ukrainy, Kyjiw 2013, ISBN 978-966-00-1359-9, S. 705–706. (ukrainisch)