Bodil Rosing
Bodil Ann Rosing (* 27. Dezember 1877 in Kopenhagen, Dänemark als Bodil Hammerich; † 31. Dezember 1941 in Hollywood, Kalifornien) war eine dänisch-amerikanische Schauspielerin, welche zwischen 1925 und 1941 in rund 85 Filmen Nebenrollen übernahm.
Leben und Karriere
Bodil Rosing wurde als Tochter eines Musikdekans einer Universität sowie einer bekannten Pianistin geboren. Sie absolvierte in den 1890er-Jahren eine Ausbildung zur Schauspielerin am Dänischen Nationaltheater in ihrer Heimatstadt Kopenhagen.[1] Anschließend arbeitete sie als Theaterschauspielerin. 1898 heiratete Rosing den norwegischen Arzt Einer Janson, aus dieser Ehe stammten drei oder vier Kinder, bis sich das Paar im Jahre 1919 scheiden ließ. Ihren einzigen Auftritt am Broadway hatte Rosing im Jahre 1922 im Stück Fools Errant als Dienstmädchen.[2] Eigentlich schon aus dem Schauspielgeschäft zurückgezogen, kam sie 1924 nach Hollywood zur Hochzeit ihrer Tochter Tove mit dem Filmstar Monte Blue. Zufällig wurde sie bei dem Besuch für eine kleine Rolle im Film Pretty Ladies besetzt und erhielt einen Studiovertrag bei MGM. Schnell machte sich Rosing einen Namen als Darstellerin von matronenhaften Figuren wie Müttern, Dienstmädchen, Köchinnen und Wirtinnen.
Ihren wohl bedeutendsten Auftritt hatte Rosing 1927 in Friedrich Wilhelm Murnaus hochgelobtem Liebesfilm Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen, in welchem sie die treue alte Magd von Janet Gaynor verkörperte. Dabei war die Charakterdarstellerin äußerst vielseitig in ihren Rollen: Sie konnte viele Nationalitäten spielen und auch das Alter ihrer Figuren unterschied sich oftmals deutlich von ihrem eigenen. Mit Beginn der Tonfilmzeit wurden die Rollen der Schauspielerin wegen ihres dänischen Akzentes etwas kleiner, dennoch blieb sie bis zu ihrem Tod mit rund 85 Filmen eine vielbeschäftigte Charakterdarstellerin. So war sie im Greta-Garbo-Film Der bunte Schleier als Ehefrau ihres Landsmannes Jean Hersholt zu sehen, außerdem verkörperte sie die Rolle der deutschstämmigen Nachbarin von Lionel Barrymore in Frank Capras oscarprämierter Komödie Lebenskünstler (1938). Kurz vor ihrem Tod sagte sie, das Ziel ihrer Schauspielerei sei immer gewesen „das Herz meines Publikums zu erreichen“.[3]
1941 verstarb Bodil Rosing im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt. Sie liegt im Forest Lawn Memorial Park in Glendale neben ihrem Schwiegersohn Monte Blue begraben.[4]
Filmografie (Auswahl)
- 1925: Pretty Ladies
- 1925: Lights of Old Broadway
- 1927: Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen (Sunrise – A Song of Two Humans)
- 1928: Die Dame aus Moskau (The Woman From Moscow)
- 1928: The Law of the Range
- 1928: Steckbrieflich verfolgt (Ladies of the Mob)
- 1929: Aschermittwoch (Betrayal)
- 1929: Der König der Bernina (Eternal Love)
- 1930: The Bishop Murder Case
- 1930: Im Westen nichts Neues (All Quiet on the Western Front)
- 1932: Menschen im Hotel (Grand Hotel)
- 1932: Der schöne Karl (Downstairs)
- 1932: Spiel am Abgrund (The Miracle Man)
- 1933: Königin Christine (Queen Christina)
- 1933: Spätere Heirat ausgeschlossen (Ex-Lady)
- 1933: Rendez-vous in Wien (Reunion in Vienna)
- 1933: Hallelujah I'm a Bum
- 1934: Mandalay
- 1934: Der bunte Schleier (The Painted Veil)
- 1935: Peter Ibbetson
- 1935: Roberta
- 1936: Lustige Sünder (Libeled Lady)
- 1937: Heidi
- 1937: Thin Ice
- 1937: Breakfast for Two
- 1937: Maria Walewska (Conquest)
- 1938: Lebenskünstler (You Can’t Take It with You)
- 1939: Hitler – Beast of Berlin
- 1939: Ich war ein Spion der Nazis (Confessions of a Nazi Spy)
- 1940: Tödlicher Sturm (The Mortal Storm)
- 1941: Marry the Bo$$'$ Daughter
Weblinks
- Bodil Rosing in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Reading Eagle vom 18. Juli 1928
- Bodil Rosing in der Internet Broadway Database (englisch)
- Bodil Rosing bei Allmovie
- Bodil Rosing bei Find A Grave