Bo Bergman

Bo Hjalmar Bergman (* 6. Oktober 1869 i​n Stockholm; † 17. November 1967 ebenda) w​ar ein schwedischer Schriftsteller, Theater- u​nd Literaturkritiker[1] u​nd Mitglied d​er Schwedischen Akademie v​on 1925 b​is zu seinem Tod.

Bo Bergman

Leben

Bergman studierte i​n Uppsala u​nd legte d​ort 1889 s​ein Examen ab. Er verbrachte s​ein gesamtes Arbeitsleben b​is zu seiner Pensionierung 1933 a​ls Postbeamter i​n Stockholm.[2] Schon während e​r für d​en schwedischen Postdienst arbeitete, begann e​r Gedichte z​u schreiben. Seine e​rste Gedichtanthologie Marionetterna w​urde 1903 veröffentlicht. Neben seiner Tätigkeit b​ei der Post arbeitete Bergman v​on 1900 b​is 1904 a​uch als Literaturkritiker für d​ie schwedische Kulturzeitschrift Ord o​ch Bild. Außerdem w​ar er für d​ie Tageszeitung Dagens Nyheter u​nd ebenso a​ls Theaterkritiker v​on 1905 b​is 1939 tätig. Bergman i​st auf d​em Norra begravningsplatsen i​m schwedischen Solna begraben.

Werk

Bergman war ein enger Freund des schwedischen Novellisten Hjalmar Söderberg, mit dem er eine ausgeprägte Korrespondenz von 1891 bis zu Söderbergs Tod 1941 unterhielt. Wie Söderbergs wurden auch Bergmans Werke stark von der Dekadenzdichtung beeinflusst, insbesondere der Flaneurliteratur Charles Baudelaires. Bergmans frühe Gedichte sind typischerweise dekadent und desillusioniert. Sie beinhalten eine deterministische Sichtweise auf eine sich verändernde Welt, in der alle Wertesysteme und alle wissenschaftlichen und metaphysischen Prozesse, die zum Verständnis des Universums beitragen, bedeutungslos sind. Bergmans Gedichte geben naturlyrische Stimmungen, vereint mit einem Liebesmotiv als zentrallyrische Reflexionen wieder.[1] Marionetterna (Die Marionetten) unterstellt, dass das Schicksal der Menschheit in der Hand eines bärtigen, alten Mannes liegt, der jede ihrer Bewegungen kontrolliert.

Wie Söderbergs machte auch Bergmans Weltsicht den Weg für einen militanten Humanismus frei. Das zeigt sich insbesondere in seinen späteren Werken als Reaktion auf die wachsende Bedrohung durch den Nazismus. Diese Zeitkritik wird u. a. in der Gedichtsammlung Das Reich sichtbar.[3] In den Jahren nach 1950 setzte er seine schriftstellerische Tätigkeit mit einer einzigartigen Vitalität fort. Das zentrale Motiv wird mit derselben Beherrschung von Form und Melodie behandelt, wie in den Jahren zuvor.[3]

Bergman schrieb auch Novellen und Romane, sowie eine Autobiografie und ein Drama.[1] Seine Werke inspirierten einige große schwedische Komponisten wie Wilhelm Stenhammar, Ture Rangström und Karin Rehnqvist.

Anthologien

  • 1903 – Marionetterna (Die Marionetten)
  • 1908 – En människa (Ein Mensch)
  • 1917 – Elden (Das Feuer)
  • 1922 – Livets ögon (Die Augen des Lebens)
  • 1939 – Gamla gudar (Alte Götter)
  • 1944 – Riket (Das Reich)
  • 1952 – Stunder (Momente)
  • 1969 – Äventyret (Das Abenteuer)

Novellen

  • 1904 – Drömmen och andra noveller (Der Traum und andere Erzählungen)
  • 1915 – Skeppet (Das Schiff)

Drama

  • 1963 – Det eviga spelet (Das ewige Spiel)

Autobiografien

  • 1964 – Trasmattan (Der Flickenteppich)
  • 1968 – Noaks Ark (Noahs Arche)

Briefe

  • 1969 – Kära Hjalle – Kära Bo (Brevväxling med Hjalmar Söderberg) (Lieber Hjalle, Lieber Bo. Korrespondenz mit Hjalmar Söderberg)

Literatur

  • Bo Bergman, Gedichte, Bergland Verlag (1964)
  • Sten von Friesen, Jan-Öjvind Swahn, Bra böckers lexikon, Bra Böcker AB

Preise und Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Kurzbiografie von Bo Bergman auf Nationalencyklopedin (www.ne.se)
  2. Kurzbiografie auf danne.orfi.se
  3. Sten von Friesen, Jan-Öjvind Swahn, Bra böckers lexikon
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