Blinn-Beleuchtungsmodell
Das Blinn-Beleuchtungsmodell (auch Blinn-Phong-Modell) ist in der Bildsynthese ein lokales Beleuchtungsmodell zur Lichtreflexion an Oberflächen. Als Grundlage wird das Phong-Beleuchtungsmodell verwendet. Durch Nutzung sogenannter Halfway-Vektoren werden die notwendigen Berechnungen beschleunigt, ohne das Ergebnis auf merkbare Weise zu beeinflussen. Das Modell wurde 1977 von James F. Blinn (Jim Blinn) beschrieben, der auch das Bumpmapping entwickelte.
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Anwendung
In der Praxis wird das Blinn-Beleuchtungsmodell zum Beispiel in OpenGL verwendet, da es die Berechnung des Reflexionsvektors vermeidet. Stattdessen wird die Winkelhalbierende verwendet:
mit
- ... normierter Vektor vom Punkt zum Betrachter
- ... normalisierter Vektor vom Punkt zu der zu betrachtenden Punktlichtquelle
Mit diesem kann nun der Cosinus des Winkels zwischen der Normalen und der Winkelhalbierenden berechnet werden:
Die oben genannte Formel gilt natürlich nur unter der Voraussetzung, dass ist. Diesen Cosinus kann man nun anstelle von in der aus dem Phong-Beleuchtungsmodell bekannten Formel zur Berechnung des spekularen Anteils einsetzen:
mit
- ... Lichtstärke des einfallenden Lichtstrahls der Punktlichtquelle
- ... empirisch bestimmter Reflexionsfaktor für spiegelnde Komponente der Reflexion
- ... konstanter Exponent zur Beschreibung der Oberflächenbeschaffenheit (in OpenGL „Shininess“ genannt)
Vergleich mit dem Phong-Modell
Der Winkel ist angenähert halb so groß wie der Winkel im Phong-Modell. (Diese Beziehung ist exakt, wenn L, V und N in einer Ebene liegen.)
Um mit dem Blinn-Modell vergleichbare Ergebnisse zu erzielen wie mit dem Phong-Modell, muss man den Exponenten n in der obigen Formel viermal so groß wählen wie den Exponenten n beim Phong-Modell.