Blendfreies Fernlicht
Das blendfreie Fernlicht, (oder „vertikale Hell-Dunkel-Grenze“,[1] Teilfernlicht, Dauerfernlicht, maskiertes Fernlicht), ist eine besondere Art des Fernlichts in Kraftfahrzeugen. Es folgt dem Prinzip eines ständig eingeschalteten Fernlichts. Seine Funktion beruht auf dem Zusammenspiel einer Frontkamera in der Windschutzscheibe des Fahrzeugs sowie Software zur Bildverarbeitung und Lichttechnik.
Funktionsweise
Mittels der Kamera in der Frontscheibe werden entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge anhand ihrer Scheinwerfer bzw. Rückleuchten erkannt. Anhand dieser Bilddaten werden die eigenen Scheinwerfer derart gesteuert, dass im Verkehrsraum blendungsgefährdete Verkehrsteilnehmer automatisch aus der Fernlichtverteilung ausgeblendet werden. Zwischen der Lichtquelle und Linse des Scheinwerfers befindet sich eine rotierende Walze, die unterschiedliche Konturen hat. Durch Drehung der Walze werden so die unterschiedlichen Lichtverteilungen auf der Straße realisiert.[2]
Nutzen
Für den Fahrer bleibt die Fernlichtverteilung auf der Straße ständig erhalten, Auf- und Abblenden ist nicht länger notwendig. Das bewirkt eine beträchtliche Erhöhung der visuellen Reichweite sowie die signifikante Nutzung des Fernlichtes in Nachtsituationen. So wird das Licht des eigenen Fahrzeugs voll ausgenutzt und der Fahrer kann eventuelle Gefahrensituationen frühzeitig erkennen.[3]
Volkswagen hat 2010 im neuen VW Touareg II das erste blendfreie Fernlicht („Dynamic Light Assist“)[4] eingeführt.
Elektrisch gesteuertes Dauerfernlicht
Elektrisch gesteuerte LED-Scheinwerfer wurden Ende 2013 eingeführt (Matrix LED bei Audi A8 D4 Modellpflege). Im Unterschied zum zuvor genutzten Xenonlicht-basierten Fernlicht benutzt diese Generation vollständig elektrisch gesteuerte LEDs.[5][6] Ein Scheinwerfer besteht aus 36 hochauflösenden LED-Modulen, wovon 24 separat angesteuert werden können, sodass die Fahrbahn automatisch und mit verbesserter Lichtverteilung und Lichtweite ausgeleuchtet werden kann, ohne dabei den Gegenverkehr zu blenden. Gesteuert werden die Scheinwerfer über eine Kamera, die hinter der Frontscheibe angebracht ist.[7] Beispiele: Audi Matrix LED,[8] Mercedes-Benz Multibeam-LED ab 2014.[9]
Eine andere Möglichkeit, die Blendung anderer Verkehrsteilnehmer zu minimieren, ist das Aktive Licht.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Headlamps | HELLA. Abgerufen am 8. September 2019.
- Archivlink (Memento des Originals vom 16. September 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , S. 10
- http://www.volkswagen.de/de/Volkswagen/InnovationTechnik/technik-lexikon/dynamic_light_assist.html
- VW Touareg | Volkswagen Deutschland. Abgerufen am 8. September 2019.
- Archivlink (Memento des Originals vom 9. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- media.daimler.com/dcmedia/0-921-1708962-49-1712129-1-0-0-0-0-0-0-0-0-1-0-0-0-0-0.html
- Neuer Mercedes-Benz CLS mit Multibeam LED Technik (Memento des Originals vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auto-fokus.com, 17. Juni 2014
- Archivlink (Memento des Originals vom 9. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- media.daimler.com/dcmedia/0-921-1708962-49-1712129-1-0-0-0-0-0-0-0-0-1-0-0-0-0-0.html