Blaurackenflügel

Der Blaurackenflügel i​st ein Aquarell v​on Albrecht Dürer u​nd eine seiner Naturstudien.[1] Dürer m​alte auch e​ine vollständige t​ote Blauracke.[2] Die Entstehung w​ird mit u​m 1500 o​der 1512 angegeben, obwohl sowohl a​uf dem Bild d​er Blauracke a​ls auch a​uf demjenigen i​hres Flügels 1512 steht.

Blaurackenflügel
Albrecht Dürer, 1512
Aquarell auf Pergament, Deckfarben, weiß gehöht
19,6× 20cm
Albertina, Wien
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Geschichte

Dürer begann u​m 1500 a​ls erster Künstler Pflanzen u​nd Tiere präzise z​u malen. Dreißig Jahre später, 1528, veröffentlicht Dürer i​n der Proportionslehre d​en theoretischen Hintergrund, d​ass erst d​ie Wahrhaftigkeit d​er Natur d​en dargestellten Gegenstand z​um Kunstwerk macht.

„Der Charakter autonomer Kunstwerke wird bei zwei Naturstudien Albrecht Dürers in der Albertina, dem "Blaurackenflügel" und der "Toten Blauracke" (Inv. 3133), auch durch den Bildträger bestätigt. Beide Studien wurden auf Pergament gemalt, und darüber hinaus hat Dürer in diesen Arbeiten das Naturvorbild mit dem goldenen Pinsel und einer intensiveren als in der Natur anzutreffenden Farbigkeit überhöht. Der Künstler hat sich hier mit der ehemals in ganz Europa beheimateten Mandelkrähe auseinandergesetzt. Wegen seines krähenähnlichen Lauts ("rak, rak, rak") und seiner türkisblauen Flügel wurde der Vogel auch Blauracke genannt. Bildbeherrschend breitet sich die von oben betrachtete Schwinge des Vogels über das Blatt. Das Auge wird allein mit farbkompositorischen Mitteln von den dunklen Federn der Handschwingen über changierende Grün-Blautöne der Flügeldecken zum Rot einer Ausrisswunde am rechten Bildrand geführt. Trotzdem Flügeldarstellungen immer wieder in Dürers Werk auftauchen, wie z. B. in seinem berühmten Kupferstich "Nemesis" (Inv. DG1930/1528) oder auch in der "Melencolia" (Inv. DG1930/1525), hat der Blaurackenflügel keinen unmittelbaren Niederschlag in Dürers eigenem Werk gefunden - wohl aber in Form von Nachahmungen anderer Künstler im Zuge einer gesteigerten Dürer-Verehrung gegen Ende des 16. Jahrhunderts. Nicht immer ist es einfach, Originale von Kopien und Nachahmungen zu unterscheiden; letztlich besitzt auch die Albertina Blätter, die heute nicht mehr als echte Dürer-Studien gelten, wegen ihrer Anmut aber immer noch äußerst populär sind.“

Heinz Widauer, Kurator der Albertina: 2008

Der Blaurackenflügel gehörte z​u einer Leihgabe v​on Dürer-Werken i​m Jahr 2013 a​n die National Gallery o​f Art, Washington, USA, i​m Gegensatz z​u dessen Feldhasen.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Blaurackenflügel, 2013 Albertina Online.
  2. Tote Blauracke, 2013 Albertina Online.
  3. Heute.at: „Albertina verborgt 118 Dürer-Werke an US-Museum“ – 2013
  4. National Gallery of Art, zugegriffen 16. April 2016 (Memento des Originals vom 1. Mai 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nga.gov
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