Bland-White-Garland-Syndrom
Das Bland-White-Garland-Syndrom (in der internationalen Fachsprache auch Anomalous Left Coronary Artery From the Pulmonary Artery, ALCAPA) bezeichnet einen angeborenen Fehlabgang der linken Koronararterie (Hauptstamm) aus der Lungenarterie, dessen Häufigkeit bei 0,25 bis 0,5 % aller angeborenen Herzfehler liegt. Menschen mit dieser Fehlbildung entwickeln häufig schon in jungen Jahren eine Myokardischämie und Herzmuskelschwäche. Die Strömungsrichtung des Blutes erfolgt aufgrund der Druckverhältnisse von der rechten Koronararterie über Kollateralen in die linke Koronararterie und über diese in die Pulmonalarterie. Je nach Ausprägung der Kollateralen unterscheidet man einen Infantilen Typ und einen Erwachsenentyp.[1] Die einzige kurative Therapie ist die chirurgische Korrektur.[2]
Klassifikation nach ICD-10 | |
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Q24.5 | Fehlbildung der Koronargefäße
Abnormaler Ursprung der Koronararterie aus der Pulmonalarterie |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Das Syndrom ist nach den US-amerikanischen Kardiologen Edward Franklin Bland (1901–1992), Joseph Garland (1893–1973) und Paul Dudley White (1886–1973) benannt.
Einzelnachweise
- Reinhard Larsen: Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. (1. Auflage 1986) 5. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York u. a. 1999, ISBN 3-540-65024-5, S. 386–388.
- Micha Maeder et al.: Bland-White-Garland Syndrome in a 39-Year-Old Mother? In: Ann Thorac Surg. (2004); 78, S. 1451–1453.