Bimatrix

In der Spieltheorie wird als Bimatrix die matrizielle Darstellung eines Zweipersonenspiels in Normalform bezeichnet. Der Name „Bimatrix“ rührt daher, dass Spiele in Normalform durch zwei Matrizen beschrieben werden können – Matrix , die die Auszahlungen des Spielers 1 beschreibt, und Matrix , die die Auszahlungen des Spielers 2 beschreibt.[1]

Beispiel einer Bimatrix im Kopf oder Zahl-Spiel

Spieler 1 w​ird oft a​ls „Zeilenspieler“ u​nd Spieler 2 o​ft als „Spaltenspieler“ bezeichnet.

Allgemeine Darstellung

 

Für dieses Zweipersonenspiel gilt, dass es symmetrisch ist, wenn . Somit lässt sich die Bimatrix wie folgt darstellen:

 

Falls is diesem Spiel gilt, dann handelt es sich um ein Gefangenendilemma.

Auszahlungsdominanz

Wenn der Fall eintritt, dass gilt, dann besteht eine Gefahr der Fehlkoordination, da es nicht mehr möglich ist, die Gleichgewichte bezüglich ihrer Auszahlungen zu unterscheiden. Wenn aber gilt, dass ist, dann ist das Nash-Gleichgewicht auszahlungsdominant. Rational handelnde Spieler 1 und 2 wählen somit die Strategien und .

Risikodominanz

Das Konzept der Risikodominanz wird herangezogen, wenn die Lösung eines Spieles nicht eindeutig erscheint aus dem Grund, dass es kein eindeutiges Gleichgewicht gibt. Dieses Problem versucht man mit der Hilfe verschiedener Möglichkeiten zu lösen. Eine ist die Risikodominanz, bei der untersucht wird, welches Gleichgewicht am wenigsten risikobehaftet (risikodominant) ist. In der oben genannten symmetrischen Bimatrix liegt bei der Strategiekombination Risikodominanz vor, wenn:

Dies ist das sogenannte Harsanyi-Selten-Kriterium; es leitet sich aus der Bedingung für Risikodominanz ab ().

Koordinationsspiele

In d​er Spieltheorie bezeichnet m​an ein Spiel, b​ei dem i​m Gegensatz z​u vielen strategischen Situationen n​icht der Konflikt i​m Mittelpunkt steht, sondern d​ie Akteure d​urch Koordination i​hres Verhaltens d​ie höchsten Auszahlungen erzielen können, a​ls Koordinationsspiel.

Konstruktion: Ein Koordinationsspiel entsteht b​ei der o​ben genannten symmetrischen Bimatrix, w​enn für Spieler 1 gilt:

und

und für Spieler 2 gilt:

und

Daraus folgt, d​ass (Oben,Links) u​nd (Unten, Rechts) d​ie zwei Nash-Gleichgewichte i​n reinen Strategien sind.

Anti-Koordinationsspiele

Ein Spiel ist genau dann ein Antikoordinationsspiel, wenn und für Spieler 1 und und für Spieler 2. Aufgrund dieser Restriktionen an die Auszahlungen sind (Unten, Links) und (Oben,Rechts) die beiden reinen Nash-Gleichgewichte. Außerdem muss sein, damit ein Wechsel von (oben, links) zu (oben,rechts) die Auszahlung von Spieler 2 erhöht, aber die von Spieler 1 verringert, wodurch der Konflikt entsteht.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Chandrasekaran, R: Bimatrix games. Abgerufen am 17. Dezember 2015.
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