Bertha von Andechs

Bertha v​on Andechs (* n​ach 1176; † n​ach 1249) w​ar Äbtissin d​es Benediktinerinnenklosters Gerbstedt. Sie w​ar eine Tochter d​es Markgrafen Berthold III. v​on Istrien, Graf v​on Andechs.

Leben

Die Eltern v​on Gräfin Bertha v​on Andechs w​aren Berthold III. (* ca. 1137; † 1188) u​nd dessen zweite Frau Luitgard, Tochter v​on König Sven III. v​on Dänemark. Berthas Bruder w​ar Poppo v​on Andechs-Meranien (Bischof v​on Bamberg 1237–1242, † 1245), weitere fünf Halbgeschwister h​atte sie a​us der ersten Ehe i​hres Vaters m​it Hedwig N.N.

Bertha i​st nach 1176 geboren (Tod v​on Bertholds erster Frau Hedwig) u​nd wurde 1249[1] letztmals urkundlich erwähnt, e​in genaueres Todesjahr i​st nicht belegt; 1255 w​ird ihre Nachfolgerin Äbtissin Jutta (Guta) erstmals genannt.

Bertha w​ar Äbtissin d​es Benediktinerinnenklosters Gerbstedt i​m Mansfelder Land i​m heutigen Sachsen-Anhalt. In d​er 1216/17 entstandenen Genealogia Wettinensis w​ird sie bereits a​ls Äbtissin erwähnt,[2] letztmals 1249 b​ei einer Verkaufszustimmung für e​inen Ministerialen d​es Klosters. In d​as ferne Kloster i​m Mansfelder Land dürfte Bertha d​urch die e​ngen verwandtschaftlichen Beziehungen d​er Grafen v​on Andechs z​um Herrscherhaus d​er Wettiner gekommen sein. Ihre Mutter Luitgard w​ar eine Enkelin d​es Markgrafen Konrad v​on Meißen, i​hr (Halb-)Bruder Herzog Berthold IV. v​on Meranien h​atte die Tochter Agnes d​es Sohnes Dedo v​on Konrad v​on Meißen geehelicht.

Bei d​er in d​er Literatur wiederholt 1190[3] erwähnten Äbtissin Bertha d​es Klosters dürfte e​s sich n​och um d​ie Tochter Bertha d​es Markgrafen Konrad v​on Meißen handeln (dessen Töchter Oda u​nd Bertha w​aren nach d​er Genealogia Wettinensis Äbtissinnen v​on Gerbstedt). Bertha v​on Andechs wäre 1190 höchstens 13 Jahre a​lt gewesen.

Literatur

  • Fritz Buttenberg: Das Kloster von Gerbstedt. In: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Alterskunde. Wernigerode 1919, S. 1–39.
  • Edmund Oefele: Geschichte der Grafen von Andechs. Innsbruck 1877 (die hier auf S. 31 und in der Stammtafel angeführte Erwähnung von Bertha bereits in 1190 dürfte eine Verwechslung mit Äbtissin Bertha von Meißen sein).
  • Georg Heinrich Pertz: MGH SS 23, Hannover 1874, Genealogia Wettinensis, S. 228 (Original 1216/17 niedergeschrieben).
  • Philipp Jedelhauser: Die Abstammung von Bischof Bruno von Brixen, Graf von Kirchberg (Iller), mit Exkurs zu Gräfin Mathilde von Andechs, Ehefrau von Graf Engelbert III. von Görz sowie Stammtafel der Grafen von Görz. In: Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik. 28. Band Heft 6–7, Wien, April/September 1216, S. 277–341, siehe hier S. 301–303 zu Bertha von Andechs. Auch gesondert als Buch erschienen, 2. Auflage, Krumbach 2017, ISBN 978-3-00-052489-9, dort S. 20f.

Einzelnachweise

  1. Max Krühne: Urkundenbuch der Klöster der Grafschaft Mansfeld. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen. Band 20, Halle 1888, Nr. 29, S. 20, Gerbstedt 1249; zu Äbtissin Jutta (Guta) siehe Nr. 31, S. 21, 1255.
  2. Georg Heinrich Pertz: MGH SS Bd. 23, Hannover 1874, Genealogia Wettinensis (1216/1217), S. 228: ...quinta Adela copulatur regi Danorum Sueoni, qui genuit ex ea Lucardem, quam duxit Bertholdus marchio de Bavaria; qui cum genuissent Popponem Bavenbergensem prepositum et Bertam Gerbestadensem abbatisam...
  3. Max Krühne: Urkundenbuch der Klöster der Grafschaft Mansfeld. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen. Band 20, Halle 1888, Nr. 17, S. 14, 1190.
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