Bernhard Stade

Bernhard Wilhelm Stade (* 11. Mai 1848 in Arnstadt;[1]6. Dezember 1906 in Gießen) war ein deutscher protestantischer Theologe (Alttestamentler).

Leben

Bernhard Stade war ein Sohn des Organisten, Stadtkantors und Musikdirektors von Arnstadt Heinrich Bernhard Stade (* 2. Mai 1816, † 29. Mai 1882)[2] und seiner Ehefrau Emma geb. Hülsemann, verwitw. Bärwinkel (* 24. April 1814, † 14. Februar 1889)[3]. Arnstadts Oberbürgermeister Julius Hülsemann (1824–1888) war ein Onkel.

Nach dem Abitur 1867 in Arnstadt[4] studierte Stade Evangelische Theologie in Leipzig, wo ihn besonders Kahnis und Fricke beeinflussten, und in Berlin und lehrte seit 1875 an der Theologischen Fakultät in Gießen. 1882/83 und 1896/97 wurde er zum Rektor der Universität gewählt. Stade begründete 1881 die renommierte Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft (ZAW). Er „gehörte […] zu den Zentralfiguren der alttestamentlichen Wissenschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert.“[5]

Schriften

  • Biblische Theologie des Alten Testaments. 1. Die Religion Israels und die Entstehung des Judentums. Tübingen 1905.
  • Biblische Theologie des Alten Testaments. 2. Die jüdische Religion von der Zeit Esras bis zum Zeitalter Christi. Tübingen 1911.
  • Die Reorganisation der Theologischen Fakultät zu Gießen in den Jahren 1878 bis 1882, Thatsachen, nicht Legende. Eine Streitschrift wider Nippold und Genossen. Gießen 1894. Digitalisat.
  • (mit Carl Siegfried): Hebräisches Wörterbuch zum alten Testamente, Leipzig 1893.
  • Geschichte des Volks Israel, 2 Bände, Berlin 1887/88 (= Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen).
  • De populo Javan parergon patris sermone conscriptum, Gießen 1880.
  • Lehrbuch der hebräischen Grammatik, Band 1, Leipzig 1879.
  • Über die alttestamentlichen Vorstellungen vom Zustande nach dem Tode, Leipzig 1877. Digitalisat.

Literatur

  • Hans-Joachim Kraus: Geschichte der historisch-kritischen Erforschung des Alten Testaments von der Reformation bis zur Gegenwart. (1956) 3. erw. Aufl. Neukirchener Verl., Neukirchen-Vluyn 1982, ISBN 3-7887-0701-1, S. 283–288.
  • Rudolf Smend: Deutsche Alttestamentler in drei Jahrhunderten. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-53584-8, S. 129–142.
  • Wolfgang Tittelbach-Helmrich: Vier Kirchenleute namens Stade aus der Region Arnstadt im 19. Jahrhundert. Ein Beitrag zur heimatlichen Kulturgeschichte. In: Aus der Vergangenheit von Arnstadt und Umgebung. Ein heimatkundliches Lesebuch. 6. Heft. 1996. S. 60–72. (S. 63–65: Bernhard; S. 65–68: der Vater Heinrich Bernhard)

Nachweise

  1. Geburtsangabe in Privilegirtes Arnstädtisches Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 8. Juli 1848, Beilage.
  2. Chronik von Arnstadt. Zeittafel/Lexikon. 2003. ISBN 3934277071, S. 428. Sohn des Lehrers Christoph Heinrich Stade in Ettischleben; Nachruf in Der Deutsche. Zeitung für Thüringen und den Harz 1882 Nr. 126.
  3. Eheschließung am 20. Juli 1847. (Heiratsangabe in Privilegirtes Arnstädtisches Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 9. Oktober 1847, S. 348.)
  4. Verzeichnis der Arnstädter Abiturienten S. 20.
  5. Smend 1989, S. 129.
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