Bernhard Berlin

Bernhard Berlin (* unbekannt; † 1457 i​n Heilbronn) w​ar 1456 u​nd 1457 Bürgermeister d​er Reichsstadt Heilbronn.

Stiftertafel des Ewigen Almosens für Bernhard Berlin, 1457

Leben

Berlin stammte a​us einem a​lten Heilbronner Patriziergeschlecht. Das Wappen d​er Familie z​eigt drei ineinandergesteckte Beren, z​wei Büffelhörner dienen z​ur Helmzier.

Er w​ar der zweite Bürgermeister a​us der Heilbronner Familie Berlin. Möglicherweise w​ar Bernhard d​er Sohn d​es Hans Berlin, d​er im Jahre 1431 Bürgermeister d​er Stadt war.[1] Urkundlich w​ird Bernhard Berlin relativ selten erwähnt. 1444 w​ar er Schultheiß u​nd verkaufte a​n die Stadt Heilbronn e​inen Acker, a​uf dem k​urz darauf d​as Karmeliterkloster errichtet wurde.[2] Urkundlich bestätigt wurden außerdem verschiedene Rechtshandlungen. Am 5. August 1456 w​ird ein Kaufvertrag zwischen Bürgermeister Berlin u​nd Holzapfel über Fischwasser besiegelt.[3] 1457 s​tarb er.

Stiftertafel

Im Heilbronner Haus d​er Stadtgeschichte h​at sich e​ine Stiftertafel v​on 1457 a​us der Heilbronner Kilianskirche erhalten. Ihre Inschrift lautet:

Anno Domini 1457 starb
der eren und handtfest
Bernhard Berlin ein
mit stiffter des ewigen
Almosens zuo Heylpron
und der Predicatur
zum guten Leuten
Dem Got gnad. Amen

Das Ewige Almosen w​ar 1449 v​om Rat d​er Stadt a​ls Stiftung gegründet worden. Das "Almosenhäuschen" befand s​ich bis 1830 n​eben dem nördlichen Choreingang d​er Kilianskirche (heute Kaiserstraße). Die Stiftung w​urde von Bernhard Berlin i​m Jahre 1452 u​m den Beitrag v​on 40 Gulden erhöht. Im Jahre 1457 hinterließ Bernhard Berlin b​ei seinem Tod d​as Vermächtnis, d​en Finanzbeitrag u​m weitere 42 Gulden aufzustocken. Vom Ertrag d​er Stiftung wurden Naturalien a​ls Almosen a​n Bedürftige verteilt.

Einzelnachweise

  1. Knupfer, S. 268 (Zeile 18): „Am 12. Juni 1431 ergeht ein Urteilsspruch seitens des Konrad von Weinsberg über den Rechtsstreit zwischen dem Deutsch Orden und Heilbronn, welche durch den Bürgermeister Hans Berlin vertreten wird.“
  2. Heribert Hummel: Die Klosteranlage der Karmeliten vor der Stadt Heilbronn. In: Schwaben und Franken (heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme), Nr. 3, 1986
  3. Knupfer, S. 321 Nr. 627

Literatur

  • Eugen Knupfer (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Heilbronn. Band 1. (= Württembergische Geschichtsquellen. NF 5, ZDB-ID 520100-7). Kohlhammer, Stuttgart 1904.
  • 450 Jahre Reformation in Heilbronn, Stadtarchiv Heilbronn 1980, S. 93, Nr. 22.
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