Berghütte Maljowiza
Die Berghütte „Maljowiza“ (bulg. хижа „Мальовица“; abgekürzt: х. Мальовица) ist eine Berghütte im Nordwesten des Rila-Gebirges, das seinerseits im Südwesten Bulgariens liegt.
Berghütte „Maljowiza“ | ||
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Gebirgsgruppe | Rila-Gebirge | |
Regionen | Nationalpark Rila | |
Geographische Lage: | 42° 11′ 19,7″ N, 23° 22′ 27,2″ O | |
Höhenlage | 1960 m | |
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Erbaut | 1934, | |
Bautyp | Hütte; Stein | |
Übliche Öffnungszeiten | ganzjährig | |
Beherbergung | 125 Betten, 0 Lager |
Die Berghütte liegt im Nationalpark Rila, im gleichnamigen Maljowiza-Gebiet des Rilagebirges. Unterhalb des Maljowiza-Gipfels (2729 m über NN) erstreckt sich das Maljowiza-Tal mit dem Maljowiza-Fluss und der gleichnamigen Berghütte (2196 m über NN). Am Ende des Tals befindet sich der Maljowiza-Komplex (1700 m über NN), der aus einer Bergretterschule, einem Hotel und einem kleinen Skigebiet besteht. Die Maljowiza-Region ist in Bulgarien eine beliebte Region für Bergsteigen.
Die Berghütte Maljowiza liegt auf 2196 Metern über dem Meeresspiegel. In der Nähe der Berghütte gibt es eine kleine Skipiste mit einem Schlepplift. Die Hütte bietet Übernachtungsmöglichkeiten für 125 Personen in zwei massiv gebauten Hauptgebäuden und weitere sieben kleine „Bungalows“ (die offizielle bulgarische Bezeichnung für kleine Übernachtungs-Häuschen) daneben.
Geschichte
Gebaut wurde die Berghütte 1934 als Hochgebirgs-Schutzhütte „Maljowiza“ von der Tourismusvereinigung „Golo bardo“ in Pernik. Die Hütte bot damals 25 Schlafplätze, konnte jedoch bei Bedarf bis zu 40 Personen aufnehmen.
Das zweite Hauptgebäude wurde in den 1950er-Jahren wurde sie vom Zentralrat der Gewerkschaften (bulgarisch: Централен съвет на професионалните съюзи) errichtet.
Gebäude
Heute besteht die Berghütte aus zwei Hauptgebäuden. Das alte Hauptgebäude der Berghütte ist ein massiver, zweistöckiger Bau mit zwei Schlafsälen und insgesamt 34 „touristischen Schlafplätzen“ (sogenannte Narowe [bulg. нарове] – ein schwach gepolsterte Bretterreihe – eine Art „Pritschenreihe“) in Massenschlafsälen und Außentoiletten. Das neue Hauptgebäude ist auch zweistöckig, mit 18 Zimmern, Innentoiletten und Etagenbädern. Es bietet 77 Übernachtungsplätze. Die „Bungalows“ haben jeweils zwei Betten, ohne Toiletten.
Benachbarte Berghütten und Wanderrouten
Die Berghütte Maljowiza ist Ausgangspunkt für Wanderungen zum Gipfel Maljowiza über einen markierten Pfad. Dieser Pfad ist Teil des Europäischen Fernwanderweges E4. Unterhalb des Gipfels liegt der Maljowiza-Bergkamm (bulg. Мальовишко било), von dem aus Wege Richtung Rasdela (bulg. Раздела), zur Berghütte Iwan Wasow und in das Gebiet der Sieben Rila-Seen abgehen. Das Gebiet um den Maljowiza-Gipfel und die Hänge des Trogtals, durch das der Malowiza-Fluss fließt, sind lawinengefährdet, weshalb im Winter besondere Vorsicht geboten ist.
Eine asphaltierte Straße führt von der Stadt Samokow (27 km entfernt) über das Dorf Gowedarzi (13 km) bis zum Maljowiza-Komplex. Der weitere Weg zur Berghütte und zum Maljowiza-Gipfel ist nur über Fußpfade möglich. Nach Gowedarzi verkehrt ein Linienbus; nach Samokow besteht einmal täglich eine Busverbindung. – Nach Sofia sind es 86 km.
- zum Hotel-Komplex Maljowiza – ca. 30 Minuten Fußmarsch
- zum Gipfel Maljowiza – ca. 2,5 Stunden Fußmarsch (markierter Pfad)
- zur Berghütte Iwan Wasow – ca. 6 Stunden Fußmarsch (markierter Pfad)
- zur Berghütte Metschit – ca. 8 Stunden Fußmarsch (markierter Pfad)
- zum Rila-Kloster – ca. 8 Stunden Fußmarsch (markierter Pfad)
- zur Berghütte Fischseen – ca. 10 Stunden Fußmarsch (markierter Pfad)
- zur Berghütte Wada (über den Hotel-Komplex Maljowiza) – ca. 2,5 Stunden Fußmarsch (markierter Pfad)
- zum Gipfel Orlowez (bulg. вр. Орловец, 2686 m) – 2,5 Wegstunden
- zum Gipfel Slija Sab (bulg. вр. Злия зъб, 2678 m) – 2 Wegstunden
- zum Gipfel Lowniza (bulg. вр. Ловница, 2695 m) – 2 Wegstunden
- zum Gipfel Eleni (bulg. вр. Елени, 2654 m) – 2 Wegstunden
- zum Gipfel Orlowez (bulg. вр. Орловец, 2686 m) – 2,5 Wegstunden
Kletterrouten
Im Rilagebirge gibt es ungefähr 120 Kletterrouten, von denen der überwiegende Teil im Nordwesten (Maljowiza) und Osten des Rilagebirges liegen. Die Klettertouren zum Maljowiza-Gipfel beginnen an der Berghütte Maljowiza. Die Nordwestwand (Das Dreieck) überragt die Hütte um 120 m und wurde erstmals 1938 bestiegen.
Neben dem Maljowiza-Gipfel gibt es in diesem Teil des Rilagebirges, der ebenfalls als Maljowiza bezeichnet wird, ein weiteres Dutzend hoher Gipfel. Außer den Kletterrouten am Maljowiza liegen in der Nähe weitere Kletterrouten (Auswahl):
- Slija Sab (bulg. Злия зъб; wörtlich: Böser Zahn): hier ist eine der bekanntesten Kletterrouten Bulgariens – „Weschdite“ (bulg. Веждите), mit einer 200 m langen Wand.
- Dwuglaw (bulg. Двуглав; wörtlich: Zweiköpfiger), mit einer 300 m langen Wand,
- Djawolski Igli (bulg. Дяволски игли; wörtlich: Teufelsnadeln), eine sehr schwierige Kletterroute in der Region,
- Uschite (bulg. Ушите; wörtlich: die Ohren).
Weniger erfahrene Kletterer nutzen die Kletterwand Kuklata (bulg. Куклата; wörtlich: die Puppe), deren Hauptroute mit Bolzen versehen ist. Sie liegt gegenüber der Berghütte Maljowiza, 10 Minuten Fußweg entfernt.
Der Dwuglaw (2605 m) liegt südlich des Gipfels Slija sab, am Ende des Bergkamms, der sich zwischen der Teufelsrinne und der Blauen Rinne gebildet hat. Neben dem Dwuglaw liegt der Gipfel Iglata und der Bergkamm der Teufelsnadeln. Die Südwand des Dwuglaw ist ca. 450 m hoch, die Südostwand 250 m, die Ostwand („Schwarze Wand“) 250 m. Ausgangspunkt für die Klettertouren ist die Schutzhütte Orlowez-2 oder die Partisanenwiese – beide 2,5 Wegstunden entfernt.