Benno Ennker
Benno Ennker (* 12. September 1944 in Nordhausen) ist ein deutscher Osteuropahistoriker mit Lehraufträgen an der Universität St. Gallen und an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Ein erstes nach dem 1965 abgelegten Abitur begonnenes Studium an der Universität Göttingen schloss Benno Ennker nicht ab. Seit Anfang der 1970er Jahre war er in dem maoistischen Kommunistischen Bund Göttingen[1] politisch aktiv, aus dem 1973 der Kommunistische Bund Westdeutschland (KBW) entstand. Ennker beteiligte sich führend an der Programmdiskussion[2][3] und gehörte zeitweilig dem ZK und vertretungsweise dem ständigen Ausschuss des KBW an[4].
Nach dem Ende der politischen Tätigkeit begann Ennker 1982 ein neues Studium der Geschichtswissenschaft mit dem Schwerpunkt Osteuropäische Geschichte, das er 1987 abschloss. 1994 promovierte er an der Universität Tübingen mit einer Arbeit über Die Anfänge des Leninkults, Ursachen und Entwicklung in der Sowjetunion der zwanziger Jahre, die 1997 veröffentlicht wurde.
Forschungsschwerpunkte von Benno Ennker sind Sowjetische Geschichte, Politische Kultur in Russland und Führerkulte.
Er ist mit der Historikerin Bianka Pietrow-Ennker verheiratet.
Veröffentlichungen
- Die Anfänge des Leninkults in der Sowjetunion. Böhlau, Köln 1997 (Beiträge zur Geschichte Osteuropas; 22) ISBN 3-412-10996-7
- (als Hrsg.): Der Führer im Europa des 20. Jahrhunderts. Verlag Herder-Institut, Marburg 2010 (Tagungen zur Ostmitteleuropa-Forschung; 27) ISBN 978-3-87969-359-7
Einzelnachweise
- Gerd Langguth: Die Protestbewegung in der Bundesrepublik Deutschland 1968–1976. Köln 1976, S. 167
- Kommunistische Volkszeitung, 1. Jg. 1973, Nr. 1, S. 8–9
- Andreas Kühn: Stalins Enkel, Maos Söhne. Frankfurt am Main 2005
- Gerd Koenen: Das rote Jahrzehnt. Unsere kleine deutsche Kulturrevolution 1967–1977. Köln 2001, S. 439f. („Genosse E.“)