Benjamin Collins Brodie jr.

Sir Benjamin Collins Brodie, 2. Baronet FRS (* 5. Februar 1817 i​n London; † 24. November 1880 i​n Torquay) w​ar ein englischer Chemiker.

Benjamin Collins Brodie jr.

Leben und Wirken

Sein Vater w​ar Sir Benjamin Collins Brodie, 1. Baronet. Er studierte a​m Harrow- u​nd Balliol College i​n Oxford, graduierte 1838 z​um Bachelor u​nd war 1845 b​ei Justus Liebig i​n Gießen. 1847 arbeitete e​r in seinem Londoner Privatlaboratorium. Von 1855 b​is 1873 w​ar er Professor für Chemie a​n der University o​f Oxford. Er w​ar Mitglied d​er Royal Society.

Er untersuchte Bienenwachs (bei Justus Liebig), d​ie allotropen Formen d​es Kohlenstoffs, entdeckte 1863 d​ie Säureperoxide u​nd arbeitete a​n der Atommassenbestimmung z​um Beispiel v​on Graphit.

Er führte auch eine eigene chemische Notation ein, wobei er sich vom logischen System von George Boole (Investigations of the laws of thought, 1854) inspirieren ließ. Er veröffentlichte es ab 1866 bei der Royal Society als Calculus of Chemical Operations[1]. Im Gegensatz zur Standardnotation von Berzelius benutzte er griechische Buchstaben, diese bezeichneten keine Atome, sondern chemische Operationen bezogen auf ein Einheitsvolumen von einem Liter, wobei Wasserstoff der Einheit entsprach (mit griechischem Symbol ). Das System spielte eine Rolle in zeitgenössischen Diskussionen der 1860er- und 1870er-Jahre, obwohl es wenige Chemiker ganz durchschauten – was sie hauptsächlich aufgriffen, war die aus seiner Notation abgeleitete Vorhersage, dass Elemente wie Chlor Wasserstoff enthielten. Letztlich scheiterte es an dem Unvermögen, Isomerie und Stereoisomerie zu beschreiben. Seine letzten Jahre verbrachte er in Torquay.

Beim Tod seines Vaters h​atte er 1862 dessen Adelstitel e​ines Baronet, o​f Boxford i​n the County o​f Suffolk, geerbt. Bei seinem eigenen Tod 1880 f​iel der Titel a​n seinen Sohn Benjamin Vincent Sellon Brodie (1862–1938).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Philosophical Transactions of the Royal Society, Band 156, 1866, S. 781–859; Band 167, 1877, S. 35–116
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