Beatus von Liébana
Leben und Werk
Beatus gehörte dem Konvent San Martin de Turieno im Tal von Liébana im Königreich Asturien an. Das Kloster trägt heute das Patrozinium Santo Toribio de Liébana und liegt in der autonomen Gemeinschaft Kantabrien im Bereich der Picos de Europa im Norden Spaniens.
Bruder Beatus wurde zum Wortführer der Gegner des Adoptianismus des Elipandus von Toledo und korrespondierte mit Alkuin. Bekannt ist er vor allem durch sein Hauptwerk, einen Kommentar zur biblischen Apokalypse in zwölf Büchern (um 776), bei dem es sich um eine Katene handelt. Der Text ist in 34 Handschriften und Fragmenten des 9. bis 16. Jahrhunderts erhalten. Die illustrierten Handschriften werden jeweils ebenfalls Beatus genannt. Beatus’ Motivation für den Apokalypsenkommentar war das mit dem Jahr 800 erwartete jüngste Gericht.
Teile des Werkes zur Apokalypse, welche sich in Spanien und Portugal befinden, wurde 2015 von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt.[1]
Literatur
- Peter K. Klein: Beatus von Liébana. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1. Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 1746 f.
- Wilhelm Bousset: Die Nachfolger des Ticonius - Beatus. In: Die Offenbarung Johannis, 6. Auflage, Göttingen 1906, S. 68–69.
- M. Mentré: Spanische Buchmalerei des Mittelalters. Wiesbaden 2006, ISBN 3-89500-196-1.
- Brigitte Englisch: Ordo orbis terrae. Die Weltsicht in den Mappae mundi des frühen und hohen Mittelalters. Berlin 2002, ISBN 3-05-003635-4, S. 171 ff.
Weblinks
Einzelnachweise
- The Manuscripts of the Commentary to the Apocalypse (Beatus of Liébana) in the Iberian Tradition. UNESCO Memory of the World, abgerufen am 1. September 2017 (englisch).