Bauer (Instrumentenbauer)
Bauer († nach 1786) war ein deutscher Klavier- und Instrumentenbauer in Berlin.
Leben und Wirken
Sein Vorname ist nicht bekannt. Er war möglicherweise ein Verwandter von Andreas Bauer († 1719) und Johann Gottfried Bauer († 1721), die Flötenbauer in Leipzig waren. Bauer war 1781 Hofrat und 1786 Kastellan des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (II. oder III.)[1]
Er erfand zwei Arten von Fortepianos. Eines nannte er Crescendo. Dieses war von pyramidalischer Form , hatte fünf Oktaven und drei Züge, die mit dem Fuß bedient werden konnten. So waren acht Veränderungen des Tones möglich. Durch Verschieben der Klaviatur konnte das Instrument um 1 oder 2 Töne höher transponiert werden.[1] Das Royal Crescendo war wie ein Klavier gebaut, 4 Fuß lang und 16½ Zoll tief. Es hatte ein Flötenwerk von c1 bis f³ und sechs Veränderungsmöglichkeiten.
Bauer baute Spieluhren in Berlin und verkaufte eine Flötenuhr 1769 an König Friedrich II. von Preußen für das Schloss Sanssouci und 1784 eine für die Zarin Katharina II. von Russland für 3000 Rubel.
Literatur
- Uwe Pape: Bauer. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017. S. 32.
- Ernst Ludwig Gerber: Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler. Erster Theil. Berlin 1812. Sp. 291.
- Friedrich Nicolai: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam. Zweyter Band. Berlin 1786. S. 580 (Vorlage der späteren Literatur)
Einzelnachweise
- Berlin. In: Carl Wilhelm Ettinger (Hrsg.): Gothaische gelehrte Zeitungen. Gotha 3. Januar 1781, S. 6 f. (onb.ac.at).