Bartholin-Zyste

Bartholin-Zysten sind schmerzlose oder (wenn infiziert) schmerzhafte Zysten am inneren hinteren Rand der äußeren Labien (Schamlippen), am hinteren Drittel des Scheidenvorhofes. Sie bilden sich durch eine abakterielle Verlegung/Verklebung des Ausführungsganges der Bartholinschen Drüse.[1] Der ca. 2 cm lange Ausführungsgang der Bartholinschen Drüse mündet in das Vestibulum vaginae. Wenn sich der Ausführungsgang entzündet, spricht man von Bartholinitis, einem Pseudo-Abszess oder Empyem. Oft wird sie auch fälschlicherweise als Abszess bezeichnet, aber Abszesse sind Eiteransammlungen in nicht natürlichen Körperhöhlen. Die Bartholindrüse ist aber eine natürliche Körperhöhle, daher ist eine Eiteransammlung dort korrekt ein Empyem.

Ursachen einer Entzündung

Ursache für d​ie Entstehung e​iner Bartholin-Zyste i​st der Befall d​es Scheideneingangs m​it Bakterien. Diese Bakterien gelangen i​n die Bartholin-Drüsen u​nd entzünden diese. Dadurch k​ann kein Sekret m​ehr abgegeben werden. Durch s​o entstehende Verstopfung gelangt d​ie Infektion b​is in d​ie Drüsen u​nd es k​ann ein schmerzhafter Abszess entstehen.

Behandlung

Bartholin-Zysten werden operativ eröffnet und marsupialisiert. Einige Gynäkologen entfernen stattdessen noch immer die gesamte Zyste (Zystenentfernung), aber das ist mit erheblichen, lang anhaltenden Schmerzen verbunden und bedeutet das Ausfallen der Funktion der Drüse. Eine Zystenentfernung ist heute als Standardverfahren obsolet und als Körperverletzung anzusehen. Lediglich nach mehreren Rezidiven kann eine Zystenentfernung als Ultima Ratio in Betracht kommen.

Quellen und Einzelnachweise

  1. Eiko E. Petersen: Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe: Lehrbuch und Atlas. Georg Thieme Verlag, 2003, ISBN 978-3-13-722904-9, S. 104 (google.de [abgerufen am 29. August 2012]).

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