Barmherzige Schwestern von der hl. Elisabeth
Die Barmherzigen Schwestern von der hl. Elisabeth sind ein 1843 in Essen gegründeter Orden, der 1844 das erste Essener Krankenhaus gründete und es bis heute als Elisabeth-Krankenhaus in Essen-Huttrop betreibt.
Geschichte
Der Orden, dessen Patronin die hl. Elisabeth von Thüringen ist, wurde 1843 von Clara Kopp und sechs weiteren Schwestern gegründet, die zuvor Mitglieder verschiedener Essener Beginenkonvente gewesen waren. Noch im selben Jahr erhielt der Orden vom damaligen Kabinett den Auftrag zur Gründung einer Krankenpflegeanstalt, die am 23. Januar 1844 als erstes Essener Krankenhaus im renovierten Gebäude des 1834 geschlossenen Essener Kapuzinerklosters öffnete und im ersten Jahr 34 Kranke versorgte.[1]
1876 gründete der Orden die St.-Elisabeth-Stiftung und beauftragte einen Verwaltungsrat mit der Führung der Stiftung.
Nachdem das Mutterhaus des Ordens ab Ordensgründung 1843 am Kapuzinerkloster und ab 1912 im Elisabeth-Krankenhaus beheimatet war, wurde 1936 das Kloster in Essen-Schuir für 150 Ordensschwestern errichtet.[2]
Aufgrund der geringer werdenden Ordensmitglieder zogen die verbliebenen 30 Ordensschwestern im November 2016 ins kleinere Seniorenstift Kloster Emmaus in Essen-Schönebeck.[3] Das Kloster Schuir wurde verkauft und 2016 für rund 500 Flüchtlinge als Unterkunft umgebaut.[4]
Neben dem Krankenhaus werden heute auch Kindergärten betrieben.
Auf dem Essener Ostfriedhof liegt das gemeinsame Gräberfeld der Ordensschwestern. Weil der Orden mit derzeit knapp 30 Schwestern (Stand: 2016)[3] klein geworden ist und die Pflege der Grabstätte nicht mehr durch ihn aufrechterhalten werden kann, wurde 2015 ein Legat-Grab, ein zum Ehrengrab umgestalteter Grabstein, errichtet.
Klosterkirche
Für die Kapelle lieferte die Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen 1935 zwei Bronzeglocken mit den Schlagtönen b′ und des′′. Die größere b-Glocke wurde 1942 beschlagnahmt und ist vermutlich eingeschmolzen worden, jedenfalls kehrte sie nach Kriegsende nicht zurück. Dafür erhielten die Schwester im Jahr 1950 eine OTTO-Glocke ebenfalls mit dem Schlagton b′. Die Glocke ist der Hl. Elisabeth geweiht und trägt eine entsprechende Inschrift. Die Glocke wurde vermutlich 1898 für eine Pfarrei im Bistum Trier gegossen. Sie wurde den Schwestern nur als Leihglocke überlassen.[5][6]
- Gräberfeld auf dem Ostfriedhof
- Legat-Grab auf dem Ostfriedhof
- Gebäude des ehemaligen Klosters in Schuir
Literatur
- Bernhard Frings: Die Essener Elisabeth-Schwestern 1843 bis 2017. Gelebte Barmherzigkeit „vor Ort“. Aschendorff Verlag, Münster 2017, ISBN 978-3-402-13242-5.
Einzelnachweise
- Bernhard Frings: Die Essener Elisabeth-Schwestern 1843 bis 2017. Gelebte Barmherzigkeit „vor Ort“. Aschendorff Verlag, Münster 2017, S. 38–42.
- Bernhard Frings: Die Essener Elisabeth-Schwestern 1843 bis 2017. Gelebte Barmherzigkeit „vor Ort“. Aschendorff Verlag, Münster 2017, S. 78–83.
- Homepage des Barmherzige Schwestern von der hl. Elisabeth (Memento vom 16. September 2016 im Internet Archive); abgerufen am 28. Juli 2017
- WDR: Lokalzeit Ruhr vom 8. August 2016
- Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, insbesondere Seiten 328, 329, 509, 537.
- Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, insbesondere S. 291–293, 475, 498, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).