Ballonrebe
Die Pflanzenart Ballonrebe (Cardiospermum halicacabum), auch Herzsame genannt, gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Sie ist im tropischen und subtropischen Afrika, Amerika, auf dem Indischen Subkontinent und auf Malakka beheimatet.
Ballonrebe | ||||||||||||
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Ballonrebe (Cardiospermum halicacabum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cardiospermum halicacabum | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Bei der Ballonrebe handelt es sich um eine stark wuchernde, einjährige, selten ausdauernde krautige Kletterpflanze, die sogar an der Basis etwas verholzen kann. Sie kann schon mit Wuchshöhen von etwa 25 cm blühen, wächst jedoch meist viel höher bis auf 3,5 Meter. Die schlanken, gerillten Stängel sind kahl bis spärlich flaumig behaart.
Die am Stängel verteilt angeordneten, 5 bis 6 cm langen, insgesamt dreieckigen Laubblätter sind in Blattstiel und fiederteiliger Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist (0,5 bis) 1,5 bis 3,5 cm lang und die Rhachis ist 0,4 bis 2 cm lang. Die gegenständigen Blattfiedern sind 1 bis 2 cm lang und die Endfieder ist 4 bis 6 cm lang. Die Blattränder sind eingeschnitten gesägt. Die Nebenblätter sind zu winzigen, früh abfallenden Schuppen reduziert.
Generative Merkmale
Seitenständig auf einem 5 bis 9 cm langen, spärlich flaumig behaarten Blütenstandsschaft befinden sich in einem zymösen Blütenstand zwei 1 mm lange Tragblätter, zwei kreisförmig aufgerollte Ranken und drei bis sieben Blüten.
Die funktional eingeschlechtigen Blüten sind zygomorph und vierzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Von den vier freien, konkaven, haltbaren Kelchblättern sind die äußeren zwei kreisförmig, 2 mm lang und bewimpert, während die inneren zwei länglich-eiförmig, 3 bis 4 mm lang und kahl sind. Die vier weißen bis gelblichen Kronblätter sind verkehrt-eiförmig und etwa 3 mm lang, wobei die oberen zwei jeweils mit einer wolligen Schuppe geschmückt sind und die unteren zwei große, blattförmige Schuppen und zwei Drüsen besitzen. In den männlichen Blüten sind zwei Kreise mit je vier freien Staubblättern und rudimentäre Stempel vorhanden. Die zusammengedrückten Staubfäden sind behaart und etwa 2 mm lang und die Staubbeutel sind etwa 0,5 mm lang. In den weiblichen Blüten sind verkehrt-eiförmig, 2 bis 3 mm lange und behaarte, dreikammerige Fruchtknoten mit einem kurzen flaumig behaarten Griffel, der in einer dreiteiligen Narbe endet, und acht Staminodien vorhanden.
Die auffallenden, häutigen, fast kugeligen oder breit birnenförmigen Kapselfrüchte besitzen einen Durchmesser von 3 bis 5 cm. Anfangs sind sie flaumig behaart, hellgrün, bei Reife sind es braune „Ballons“. In jeder der drei Fruchtkammern befindet sich nur ein Same. Auffällig an den einzelnen Samenkörnern ist ein großer, heller, herzförmiger Fleck auf dem sonst fast schwarzen Samen. Die nierenförmigen Samen besitzen einen Durchmesser von etwa 6 mm und an ihrer Basis einen weißen, etwa 5 mm breiten, herzförmigen Arillus.
Verbreitung
Die Ballonrebe stammt aus den Tropen und Subtropen, wird inzwischen jedoch auch im süddeutschen Raum angebaut.
Systematik
Der wissenschaftliche Namen Cardiospermum halicacabum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 366–367 erstveröffentlicht. Den Gattungsnamen Cardiospermum, ins Deutsche übersetzt „Herzsame“, erhielt sie auf Grund ihrer großen, schwarzen Samen, deren weißes Mal an ein stilisiertes Herz erinnert. Das Artepitheton halicacabum stammt vom griechischen Wort für Salzfass und bezieht sich auf die aufgeblasenen Früchte, von denen auch der deutschen Trivialnamen Ballonrebe abgeleitet ist.
Es gibt mindestens zwei Varietäten[1]:
- Cardiospermum halicacabum L. var. halicacabum
- Cardiospermum halicacabum var. microcarpum (Kunth) Blume
Inhaltsstoffe
Triterpensaponine, Halicarsäure, Catechingerbstoffe, Terpene, Phytosterole, Flavonoide, Quebrachitol[2]
Verwendung
Vor allem in der Homöopathie wird die Ballonrebe zur Behandlung ekzematischer Haut eingesetzt. Hierzu wird aus den blühenden Pflanzenteilen eine Urtinktur hergestellt. Diese wird auch zu Cremes und Salben weiterverarbeitet.[2]
Die grünen Pflanzenteile werden als Gemüse gegessen. Die unterirdischen Pflanzenteile und Samen werden medizinisch genutzt.
Die Ballonrebe wird als einjährige Zierpflanze verwendet.
Quellen
- Priscilla Abdulla: Cardiospermum halicacabum in der Flora of Pakistan: Online. (Abschnitt Beschreibung und Nutzung)
- A. W. Exell: Sapindaceae in der Flora Zambesiaca, Volume 2, 1966: Cardiospermum halicacabum - Online. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- Cardiospermum halicacabum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- Heike Käser: Naturkosmetische Rohstoffe. Freya, Linz 2010