Baglan (Stadt)
Baglan (auch Baghlan; Paschtu/Dari: بغلان) ist eine Stadt im Norden Afghanistans.
بغلان Baglan | |||
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Koordinaten | 36° 11′ N, 68° 45′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Afghanistan | ||
Baglan | |||
Distrikt | Baglan | ||
Höhe | 528 m | ||
Einwohner | 83.117 |
Die Stadt besteht aus drei Ortsteilen entlang der Asphaltstraße zwischen Pol-e Chomri und Kundus: Baghlan-e Kohna (Alt-Baghlan) im Norden, Baghlan-e Jadid (Neu-Baghlan) in der Mitte und Fabrica im Süden. Sie ist bedeutendste Stadt und Namensgeber der gleichnamigen Provinz Baglan im Nordosten des zentralasiatischen Landes. Hauptstadt der Provinz ist jedoch Pol-e Chomri. Die Stadt liegt etwa 60 km südlich der Stadt Kundus im Tal des Kundus-Flusses. Die Einwohnerzahl der Stadt wird nach Hochrechnung 2012 auf 83.117 festgesetzt.
Im Umland von Baglan werden hauptsächlich Zuckerrüben und Baumwolle angebaut. Beim Aufbau der New Baghlan Sugar Company Ltd. beteiligte sich das deutsche Saatgutunternehmen KWS Saat.[1][2] Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützte das Wiederaufbau-Projekt.[3]
Beim Besuch der Zuckerfabrik durch eine Parlamentariergruppe wurde am 6. November 2007 ein Bombenattentat verübt, bei dem mindestens 75 Menschen ums Leben kamen. Darunter waren 60 Kinder und 6 Mitglieder des nationalen Parlaments, die alle dem zehnköpfigen Wirtschaftsausschuss angehörten. Einer der getöteten Parlamentarier war der bekannte Privatsektor-Repräsentant Hajji Muhammad Arif Zarif.[4][5]
Am 15. April 2010 kam es zu einem weiteren Zwischenfall, bei dem gegen 14:30 Uhr Ortszeit eine gemeinsame Patrouille deutscher, belgischer und afghanischer Soldaten attackiert und vier Bundeswehrsoldaten getötet wurden.[6]
Bei einem Selbstmordanschlag am 7. Oktober 2010 wurden ein Bundeswehrsoldat getötet und sechs weitere zum Teil schwer verletzt.[7]
Einzelnachweise
- Case Study Afghanistan 3: New Baghlan Sugar Company. Peace Security and Development Network, September 2009, abgerufen am 1. Mai 2020 (englisch).
- Katrin Zöfel: Zucker und Zukunft. In: Die Zeit. 15. Januar 2007.
- Webseite des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
- Vorsitzender der CRC in Kabul beigesetzt. 10. November 2007.
- Soforthilfe von KWS für Baghlan/Afghanistan. (Memento vom 22. März 2008 im Internet Archive) 7. November 2007, KWS Pressemeldung.
- Matthias Gebauer, John Goetz: Bundeswehrmission am Hindukusch: Vier deutsche Soldaten in Afghanistan getötet. auf: Spiegel Online. 15. April 2010.
- Selbstmordanschlag: Deutscher Soldat in Nordafghanistan getötet. auf: Spiegel Online. 7. Oktober 2010.