B3 Bay 93

Die B3 Bay 93 waren dreiachsige Abteilwagen, die ursprünglich als Wagen der 1. und 2. Klasse mit der Blatt-Nr. 009 für die Pfälzischen Eisenbahnen gebaut wurde. Die Wagen wurden mit unterschiedlichen Achsständen geliefert. Mit Einführung der 4. Klasse 1907 wurde das Abteil der 1. Klasse unter Beibehaltung der Sitzordnung in eines der 2. Klasse umklassifiziert und die Wagen erhielten ein neues Gattungszeichen.

B3 Bay 93 I
B3 Bay 93 II
Anzahl: 48
Baujahr(e): 1893–1903
Gattung: AB3 / B3
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 13.600 mm
Länge: 12.300 mm
Höhe: 4.125 mm
Breite: 2.600 mm
Fester Radstand: Typ I: 2 × 4.250 mm
Typ II: 2 × 4.500 mm
Raddurchmesser: 1.014 mm
Bremse: Handbremse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung
Sitzplätze: 5 / 27
Klassen: 1. und 2.

Konstruktive Merkmale

Untergestell

Der Rahmen: Der Wagen bestand komplett aus Eisen und war aus Walzprofilen zusammengenietet. Die äußeren Längsträger hatten eine U-Form mit nach außen weisenden Flanschen. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 650 mm, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm. Die Höhe der Puffer über SOK betrug 1.040 mm.

Laufwerk

Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen mit der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper und einen Raddurchmesser von 1.014 mm. Der Wagen nach Typ I hatte einen Achsstand von 4.250 mm zu den Endachsen, der nach Typ II einen solchen von 4.500 mm. Die Mittelachse war seitlich verschiebbar.

Im hochgesetzten und beidseitig zugängigen Bremserhaus bayerischer Bauart befand sich eine Handspindelbremse, die auf beide Endachsen beidseitig wirkte. Bei einem Teil der Wagen nach Typ II war auch die Mittelachse gebremst.

Wagenkasten

Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren an den Unterseiten leicht eingezogen. Die Wagen besaßen ein hoch gewölbtes Dach süddeutscher Bauart. Das hochgesetzte, geschlossene Bremserhaus war beidseitig zugänglich und in das Dach integriert.

Der Innenraum hatte insgesamt vier Abteile mit gepolsterten Sitzbänken, eins der 1. Klasse mit 5 Sitzplätzen und drei der 2. Klasse mit je 7 Sitzplätzen. Die Reihung der Abteile war von der Bremserhausseite aus gesehen: II, II, I, II, II. Die Wagen hatten insgesamt 4 Aborte, jedes Abteil war dabei separat mit einem von diesem durch eine seitliche Tür verbunden.

Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung.

Die Belüftung erfolgte über Lamellen und Klappen im Bereich der Fenster und Türen.

Die Beleuchtung erfolgte durch Gaslampen, die Vorratsbehälter mit einem Gesamtvolumen von 1.200 Litern hingen in Wagenlängsrichtung am Rahmen.

Bemerkung

Mit dem Wechsel der Wagen in untergeordnete Dienste wurde das Abteil der 1. Klasse ohne Änderung der Sitzaufteilung zu einem solchen der 2. Klasse umgezeichnet und die Wagen erhielten eine geänderte Gattungsbezeichnung.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

Wagennummern

Die Daten sind dem Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913 entnommen.

Herstelldaten Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Gattungszeichen
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab 1875 ab 1909
(1907)
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
Anz.
Achs.
LüP Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Sig-
nal-
hal.
Bemerkung
Blatt-Nr. 009I AB3 B3 B3 Bay 93 I B3 Bay 93 I (siehe jeweilige Legende) A 1. 2. 3. 4. Radstand 8.500 mm, Mittelachse nicht bremsbar
1893 5 1746–1750 1746–1750 22 314
22 441–22 448
[Anm 1]
3 13.600 E A4 BrH;
Wsbr
G D 4 1
(5)
4
(27)
Ludwigsbahn[Anm 2]
3 3024–3026 3024–3026 Nordbahnen[Anm 3]
2 5021, 5022 5021, 5022 Maximiliansbahn[Anm 4]
Blatt-Nr. 009IIa AB3 B3 B3 Bay 93 IIa B3 Bay 93 IIa (siehe jeweilige Legende) A 1. 2. 3. 4. Radstand 9.000 mm, Mittelachse nicht bremsbar
1895 4 1, 12, 79, 94 1, 12, 79, 94 22 449, 22 450
22 585, 22 587
22 655–22 657
23 017–23 028
23 134–23 146
[Anm 1]
3 13.600 E A4 BrH;
Wsbr
G D 4 1
(5)
4
(27)
Ludwigsbahn[Anm 2]
1890 6 1765–1770 1765–1770
5 3029–3033 3029–3033 Nordbahn[Anm 3]
3 5034–5036 5034–5036 Maximiliansbahn[Anm 4]
1893/95 5 5041, 5043
5046, 5047, 5049
5041, 5043
5046, 5047, 5049
Blatt-Nr. 009IIb AB3 B3 B3 Bay 93 IIb B3 Bay 93 IIb (siehe jeweilige Legende) A 1. 2. 3. 4. Radstand 9.000 mm, Mittelachse bremsbar
1902 3 1763, 1764, 1771 1763, 1764, 1771 22 449, 22 450
22 585, 22 587
22 655–22 657
23 017–23 028
23 134–23 146
[Anm 1]
3 13.600 E A4 BrH;
Ssbr
G D 4 1
(5)
4
(27)
Ludwigsbahn[Anm 2]
4 1772–1775 1772–1775 El
3 3003, 3034, 3035 3003, 3034, 3035 G Nordbahn[Anm 3]
1903 1 3036 3036 El
1902 4 5497–5500 5497–5500 G Maximiliansbahn[Anm 4]

Anmerkungen

  1. keine 1:1-Zuordnung, Angabe aller Nummern
  2. Beschaffung erfolgte auf Rechnung der Ludwigsbahngesellschaft
  3. Beschaffung erfolgte auf Rechnung der Gesellschaft der Nordbahnen
  4. Beschaffung erfolgte auf Rechnung der Gesellschaft der Maximiliansbahn

Einzelnachweise

    Literatur

    • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
    • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).
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