Avidität
Die Avidität (von lat. avidus, „gierig“, auch funktionelle Affinität) eines Antikörpers ist die Bindungsstärke einer multivalenten Bindung zwischen Antigen und Antikörper.[1] Diese Bindung kann spezifisch oder multispezifisch sein. Multispezifisch ist sie dann, wenn ein Antikörper mit verschiedenen Antigen-Determinanten reagiert (Kreuzreaktivität).
Monovalente Interaktionen haben eine niedrige, bivalente eine hohe und polyvalente eine sehr hohe Avidität.
Zu unterscheiden ist die Avidität von der Affinität (auch intrinsische Affinität) eines Antikörpers: Affinität ist das Ausmaß einer einzelnen Antigen-Antikörper-Bindung (ausgedrückt durch die Dissoziationskonstante). Die Avidität ist die Gesamtheit dieser Affinitäten als Produkt aus Affinität und Valenz.[2]
Im Verlauf einer Immunantwort nehmen sowohl die Konzentrationen von (polyklonalen) Antikörpern als auch die Avidität gegen das Antigen zu.[3]
Weblinks
- Hans-Martin Jäck: Konzepte der Immunologie, S. 10–11 (PDF)
Einzelnachweise
- Axel M. Gressner, Torsten Arndt: Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. ISBN 978-3-540-23660-3, S. 163.
- Walter Siegenthaler Klinische Pathophysiologie. Georg Thieme Verlag, 2006, ISBN 3134496097. S. 526.
- Wolfram Gerlich: Medizinische Virologie. ISBN 978-3-131-53562-7. S. 112.