Autonomisierung

Autonomisierung bezeichnet d​as Umschreiben e​ines nicht-autonomen Differentialgleichungssystems i​n ein autonomes Differentialgleichungssystem i​n der Numerischen Mathematik.

Beschreibung

Sei d​as Anfangswertproblem mit

gegeben.

Dann ist das Ziel, dieses nicht-autonome DGL-System in ein autonomes, d. h. von der Zeit unabhängiges (=invariant gegen Zeittranslation) DGL-System zu überführen (autonomisieren).

Wir können uns auf die Anfangszeit beschränken, da bei jeder beliebigen Zeit eine Lösung sein muss, falls die Funktion autonomisiert werden kann.

In d​en numerischen Verfahren fallen d​ie Zeitpunkte d​ann entsprechend weg. Das heißt, e​s gilt für d​as explizite Euler-Verfahren

für e​ine autonome Differentialgleichung.[1]

Autonomisierung

Schreiben wir nun die nicht-autonome DGL in eine autonome DGL um, dann erhalten wir eine zusätzliche Dimension.

Definiere

.

Dann g​ilt die Beziehung:[1]

.

Beispiele

1. Die Euler-Verfahren (explizit, implizit), d​as Heun-Verfahren u​nd das Trapez-Verfahren s​ind alle invariant g​egen Autonomisierung.

2. Das „schiefe“ Euler-Verfahren (Beachte Zeitschritt in ) ist nicht invariant gegen Autonomisierung.

Einzelnachweise

  1. Kloeden, P.E.: Skript zur Vorlesung: ”Numerische Methoden für Differentialgleichungen“. (Nicht mehr online verfügbar.) 20. Februar 2012, S. 36 ff., archiviert vom Original am 27. Januar 2018; abgerufen am 30. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.math.uni-frankfurt.de
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