Automuseum Engstingen
Das Automuseum Engstingen wurde 1986 aus den Beständen einer privaten Fahrzeugsammlung gegründet und befindet sich in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Strickwarenfabrik in Engstingen (Ortsteil Großengstingen) im Landkreis Reutlingen. Das im Februar 1987 für die Öffentlichkeit freigegebene Museum wird seit dem Tod seines Gründers im selben Jahr von der Gemeinde betrieben.
Eingangsbereich des Museums | |
Daten | |
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Ort | 72829 Engstingen |
Art |
Auto- und Motorradmuseum
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Eröffnung | 1986 (Einrichtung des Museums), 1987 (offizielle Eröffnung) |
Besucheranzahl (jährlich) | 3214 (2019) |
Leitung |
Gemeinde Engstingen
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Website |
Auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern werden mehr als 120 verschiedene Fahrzeuge von 1898 bis in die 1980er Jahre ausgestellt.
Geschichte
Seinen Ursprung hatte das Museum in der aus damals 50 Fahrzeugen bestehenden Oldtimersammlung des aus Ödenwaldstetten stammenden Privatsammlers und Geschäftsmanns Siegfried Stotz, der seit 1975 ein Automuseum in seinem Wohnort betrieb.[1] Nachdem die dortigen Räumlichkeiten zu klein geworden waren, brachte Stotz seine Sammlung 1986[2] an den heutigen Standort, eine ehemalige Strickwarenfabrik, die 1984 aufgegeben worden war. Der damalige Engstinger Bürgermeister Klaus-Peter Kleiner († 2013) hatte Stotz die leerstehenden Räumlichkeiten zur Nutzung angeboten.[3] Die offizielle Eröffnung für Besucher erfolgte nach mehreren Monate andauernden Umbauarbeiten des Fabrikgebäudes im Februar 1987.[4] Nachdem Stotz im selben Jahr gestorben war, betrieb die Gemeinde das Museum; die Fahrzeuge der Sammlung wurden dem Museum zum Nießbrauch überlassen.[5]
Das Museum ist jährlich von Ostern bis zum letzten Oktoberwochenende geöffnet. Im Durchschnitt wird es von etwa 3100 Personen im Jahr besucht. In der Saison 2019 lag die Anzahl der Besucher bei 3214.[6]
Ausstellung
Auf zwei Etagen und insgesamt 1200 Quadratmeter Fläche stehen über 120 Fahrzeuge.[7] Neben mehr als 40 Pkw sind Motorräder, Mofas und Mopeds sowie historische Fahrräder mit und ohne Hilfsmotoren in historischem Ambiente mit zeitgenössischen Alltagsgegenständen zu sehen.
Zu den ausgestellten Fahrzeugen zählen ein DeLorean DMC-12, ein Jaguar Mark 2, ein Brütsch 1200 von 1954, ein Porsche 356 A, ein Ford Model T Truck von 1924 sowie drei Mercedes-Benz-Cabriolets der späten 1940er und frühen 1950er Jahre. Das seltenste Exponat ist ein Fiat Sport von 1942, bei dem es sich laut Angaben des Museums um das letzte erhaltene Exemplar dieses Modells handelt. 1988 wollte Fiat das Fahrzeug für sein eigenes Museum ankaufen, was jedoch seitens der Gemeinde abgelehnt wurde.[5] Ältestes Exponat der Ausstellung ist ein Motordreirad von De Dion-Bouton aus dem Jahr 1898.[2] Zu den überwiegend im oberen Stockwerk befindlichen Zweirädern des Museums gehört unter anderem eine Ausstellung von Heinkel-Rollern. Die Heinkel-Ausstellung zeigt außer verschiedenen Modellen des Heinkel Tourist den weniger bekannten Heinkel 150 mit Zweitaktmotor, der von 1960 bis 1965 gebaut wurde.
Neben den dauerhaft ausgestellten Fahrzeugen hat das Museum eine jährlich wechselnde Sonderausstellung zu verschiedenen Themen. So waren beispielsweise 2016 Fahrzeuge der Marke Ford als Schwerpunkt zu sehen.[2] In der Saison 2020 zeigte die Sonderausstellung Kleinwagen.[8]
Die Sammlung des Museums besteht zum Teil aus Fahrzeugen im Gemeindebesitz und aus privaten Leihgaben.
- Unteres Stockwerk des Museums
- Oberes Stockwerk des Museums
- Heinkel-Ausstellung
- Mercedes-Cabriolets
- Brütsch 1200
- Jaguar Mark 2
- DeLorean DMC-12
- Porsche 356 A
Veranstaltungen
Seit dem Jahr 2000 wird auf dem Gelände vor dem Museum jährlich am 3. Oktober das Roller- und Kleinwagentreffen veranstaltet, bei dem 2019 fast 800 Fahrzeuge zu sehen waren.[9] Ebenfalls vor dem Museumsgelände findet jährlich im Juni ein US-Car-Treffen statt.[10]
Die Räumlichkeiten des Museums können für standesamtliche Trauungen genutzt werden.[11]
Weblinks
- Internetauftritt vom Automuseum Engstingen.
- Eintrag zum Museum auf der Internetseite der Gemeinde Engstingen.
- Eintrag zum Museum auf technikmuseen-deutschland.de
Einzelnachweise
- Harald Gläser: Handbuch der Museen: Bundesrepublik Deutschland, Deutsche Demokratische Republik, Österreich, Schweiz, Liechtenstein. K. G. Saur Verlag, München 1981, ISBN 978-3-598-10345-2, Seite 177.
- Automuseum Engstingen. In: ADAC. 22. September 2016, abgerufen am 2. September 2020.
- Ulrike Oelkuch: Am Horizont winkt eine Kleinwagen-Sonderausstellung im Engstinger Automuseum. In: Reutlinger General-Anzeiger. 14. April 2020, abgerufen am 8. September 2020.
- Joachim Bräuninger: Alte Liebe rostet nicht in: Reutlinger Generalanzeiger, 13. Februar 1987, Seite 17.
- Automuseum Engstingen bietet für Oldtimer-Freunde einen ganz besonderen Service. In: Schwäbisches Tagblatt. 24. August 2015, abgerufen am 2. September 2020.
- Tanja Stark: Leichte Erhöhung der Eintrittspreise. In: Südwest Presse. 14. März 2020, abgerufen am 2. September 2020.
- Automuseum Engstingen. In: technikmuseen-deutschland.de. Abgerufen am 2. September 2020.
- Automuseum Engstingen. In: automuseum-engstingen.de. Abgerufen am 2. September 2020.
- Gabriele Leippert: Oldies zum Verlieben beim Automuseum Großengstingen. In: Reutlinger General-Anzeiger. 3. Oktober 2019, abgerufen am 2. September 2020.
- Ralf Ott: US-Car-Treffen auf dem Festplatz. In: Südwest Presse. 18. Juni 2019, abgerufen am 2. September 2020.
- Standesamtliche Trauung im Automuseum Engstingen. In: automuseum-engstingen.de. Abgerufen am 2. September 2020.