Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland
Der Auslandsbischof ist Bischof für alle nicht in Deutschland befindlichen Gemeinden der Evangelischen Kirche in Deutschland. Er leitet die Hauptabteilung III Ökumene und Auslandsarbeit beim Kirchenamt der EKD. Der Auslandsbischof ist per Amt einer der Vizepräsidenten des Kirchenamtes und Leiter des Amtes der UEK (Union Evangelischer Kirchen) im Kirchenamt. Seit 2014 ist Petra Bosse-Huber Auslandsbischöfin.
Der Auslandsbischof betreut die weltweit etwa 140 der EKD verbundenen Gemeinden auf allen Kontinenten. Er hält Kontakt zu den Partnerkirchen der EKD weltweit.
Bereits Theodor Heckel, der Leiter des Außenamtes der Deutschen Evangelischen Kirche in der NS-Zeit, führte ab 1934 den Bischofstitel. Martin Niemöller lehnte dagegen den Titel ab und fungierte nur als Präsident des (seinerzeit noch vom Kirchenamt der EKD getrennten) Kirchlichen Außenamts. Sein Nachfolger Adolf Wischmann fühlte sich zwar als Bischof, verzichtete aber aus Respekt vor Niemöller ebenfalls auf den Titel.[1] Erst Heinz Joachim Held, der dritte Präsident des Kirchlichen Außenamts, erhielt offiziell des Titel Auslandsbischof.
Amtsinhaber
- Martin Niemöller (1945–1955)
- Adolf Wischmann (1956–1974)
- Heinz Joachim Held (1975–1993)
- Rolf Koppe (1993–2006)
- Martin Schindehütte (2006–2013)
- Petra Bosse-Huber (seit 2014)
Literatur
- Britta Wellnitz: Deutsche evangelische Gemeinden im Ausland – ihre Entstehungsgeschichte und die Entwicklung ihrer Rechtsbeziehungen zur Evangelischen Kirche in Deutschland. Mohr Siebeck, Tübingen 2003, ISBN 978-3-16-147976-2
Weblinks
- Präsentation der Hauptabteilung IV auf der Website der EKD.
Einzelnachweise
- Adolf Wischmann: Führung und Fügung. Erinnerungen aus meinem Leben. Lutherisches Verlagshaus, Hannover 1987, ISBN 3-7859-0515-7, S. 140 f.