Auguste Pavie
Auguste Jean Marie Pavie (* 31. Mai 1847 in Dinan; † 7. Mai 1925 in Thourie, Département Ille-et-Vilaine) war ein französischer Entdecker und Diplomat.
Pavie befand sich ab 1875 in Kambodscha und eignete sich dort intensive Kenntnisse der Sitten und Gebräuche sowie der kambodschanischen Sprache an. Zwischen 1879 und 1895 führte er eine Gruppe von etwa 40 Leuten an, die als La Mission Pavie am Mekong entlang durch Laos und Kambodscha sowie durch Tonkin, Annam und das südliche China streifte. Sie unternahmen dabei völkerkundliche Studien und kartographierten das Gebiet, um eine Telegrafenleitung von Phnom Penh nach Bangkok vorzubereiten. Daneben führten sie auch Buch über die natürlichen Ressourcen der bereisten Länder.
Pavie initiierte auch die 1885 gegründete Mission Cambodgienne, der Vorgängerin der École coloniale, die die Grundlage zur Ausbildung von Administratoren für das französische Kolonialreich legte.
Ab 1887 war Pavie französischer Vizekonsul in Luang Prabang, bis er 1892 als französischer Gesandter nach Bangkok berufen wurde. Dort war er für Frankreich mit den Verhandlungen zur französischen Annektierung von Laos und Teilen von Kambodscha beschäftigt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verhandelte Pavie mit China über die Grenze zu Laos.
Auguste Pavie starb am 7. Mai 1925 in Thourie, Département Ille-et-Vilaine. Nach ihm ist die Pavie Ridge, ein Gebirgskamm auf der Antarktischen Halbinsel, benannt.
Veröffentlichungen
- Mission Pavie en Indochine : 1879–1895. 11 Bde. Paris: Leroux 1898–1919.
- A la conquete des coeurs : le Pays des millions d'Eléphants. Paris: Presses Univ. de France 1942.
- Deutsch
- Eine friedliche Eroberung. Indochina 1888. Horst Erdmann Verlag, Herrenalb 1967