Auguste Distave

Auguste Distave (* 30. November 1887 i​n Marchin; † 22. Dezember 1947 i​n Oostende) w​ar ein belgischer Kunstlehrer u​nd Graphiker d​er ersten Hälfte d​es zwanzigsten Jahrhunderts. Er wirkte i​n den Jahren zwischen d​en Weltkriegen i​n der Stadt Oostende.

Leben

Oscar-Félix-Auguste Distave wurde in Marchin, südlich von Huy, im wallonischen Belgien geboren. Er studierte in Leuven und arbeitete ab 1908 als Zeichenlehrer am Koninklijke Atheneum in Oostende, einer damals sehr mondänen Hafenstadt an der flämischen Küste. Zu seinen Schülern gehörten unter andern die späteren Kunstmaler Gustaaf Sorel und A. J. Van Heste. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges flüchtete Distave wie viele seiner Landsleute vor den deutschen Besatzungstruppen ins nahe England. In Nottingham heiratete er 1915 die ebenfalls aus Oostende geflüchtete Elise Tournoy. 1917 zog er nach Choisy-le-Roi bei Paris, um nach Kriegsende nach Oostende zurückzukehren und seine Tätigkeit als Lehrer und Künstler wieder aufzunehmen in einer Stadt, die arg gelitten hatte und wo mit den zerstörten Villen und zerbombten Anlagen der ganze Glanz der Belle-époque untergegangen war, was wirtschaftlich und sozial zu einem großen Umschwung führte. Auguste Distave sollte bis an sein Lebensende dort bleiben. Seine Nachkommen leben noch heute in Oostende.

Künstlerische Tätigkeit

Auguste Distave h​atte eine klassische Ausbildung erhalten, d​ie sein Werk prägte. Er m​alte auch Ölgemälde, d​och sein besonderes Talent zeigte s​ich in seinen Radierungen. Nicht n​ur technisch beherrschte e​r Ätznadel u​nd Säuren perfekt. In Paris, Chartres u​nd Rouen, i​n den flandrischen Städten Ieper, De Panne, Nieuwpoort u​nd Brugge, besonders a​ber im Oostende d​es Interbellum f​and er d​ie Inspiration z​u seinen stimmungsvollen, o​ft melancholischen Bildern. Nicht d​en Abglanz d​er verflossenen Größe versuchte e​r hier z​u vermitteln, sondern atmosphärische Nuancen, d​ie er i​n der Altstadt, d​en Gassen d​es Fischerviertels u​nd am Hafen einfing.

Werke

Das Museum v​oor Schone Kunsten v​an Oostende bewahrte 1989 folgende Radierungen:

  1. Het derde handelsdok 1931 (174x140)
  2. Impasse Hendrik Serruyslaan (392x297)
  3. De vismijn te Oostende (392x297)
  4. Berthe O.50 (342x265)
  5. Het derde handelsdok (440x377)
  6. Afleidingskanaal en de De Smet De Naeyerbrug (347x442)
  7. De August Strackéstraat (390x295)
  8. De SS. Petrus & Pauluskerk (390x298)
  9. De Aartshertoginnestraat (343x194)
  10. Vuurtoren (343x194)
  11. Zelfportrait (180x140)

Heute befinden sich Radierungen Distaves im Kunstmuseum-aan-Zee in Oostende. Die meisten Werke verbleiben in Privatbesitz.

Ausstellungen

  • 1982, Oostende, Heemkundig Museum De Plate
  • 1989, Oostende, Hommage in der Gallerie De Peperbusse
  • 2003, Oostende, Stedelijk Museum voor Schone Kunsten (thematische Gruppenausstellung)

Galerie

Quellen

  • Kunstkring " De Peperbusse ": Hommage August Distave - Etsen. Oostende 1989.
  • N.Hostyn: Beeldend Oostende. Brugge 1993.
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