August von Merveldt
August Ferdinand Graf von Merveldt (* 8. April oder 9. April 1759 in Münster; † 6. Mai 1834 ebenda) war ein deutscher Adliger und Politiker.
Von Merveldt war der Sohn des Obristhofmarschalls und kurkölnischen Kämmerer Clemens August von Merveldt und dessen ersten Ehefrau Antonia Maria Ferdinande geborene von Wolff-Metternich zur Gracht und Wehrden (1733–1778). Er heiratete 1783 Gräfin Maria Theresia von Pergen. 1806 heiratete er in zweiter Ehe Antonia von Twickel (* 1. September 1784; † 1. Juni 1842)[1], die Tochter von Clemens August von Twickel. Aus der zweiten Ehe gingen zwei Söhne (Ferdinand von Merveldt und Karl von Merveldt) und fünf Töchter hervor.
Er wurde seinem Vater durch kurfürstlichen Akt am 23. Juli 1777 im Amt des Amtsdrosten im Amt Wolbeck beigeordnet und wurde nach dem Tod des Vaters der letzte kurfürstliche Amtsdrost in Wolbeck und 1783 Geheimrat. Nach dem Ende der kurkölner Herrschaft im Herzogtum Westfalen wurde er preußischer Geheimer Kriegs- und Domänenrat. Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein bot ihm an eine Funktion als preußischer Landrat zu übernehmen, er schlug dies aus familiären Gründen und zur Wahrung seiner Unabhängigkeit aber aus. Im Königreich Westphalen nahm er 1807 die Stellung eines Präsidenten des Administrationskollegiums in Münster an, blieb aber der französischen Herrschaft gegenüber kritisch eingestellt.
Auf dem Wiener Kongress wurde zwischen dem Großherzogtum Hessen und Preußen ein Gebietstausch vereinbart und das Herzogtum Westfalen wurde preußisch. In der folgenden preußischen Verfassungsdiskussion war er ein Wortführer des westfälischen Adels in der Provinz Westfalen. 1817 veröffentlichte er das Werk "Abdruck einiger Urkunden zur Beleuchtung der Verhältnisse zwischen Gutsherren und Bauern im Fürstbistum Münster". 1822 war er Mitglied der Vertrauensmännerkommission in Berlin. 1826 bis 1831 war er Abgeordneter des Provinziallandtag der Provinz Westfalen und dort stellvertretender Parlamentspräsident.
1815 wurde er mit dem Roten Adlerorden 2. Klasse ausgezeichnet.
Literatur
- Alfred Bruns (Hrsg.), Josef Häming (Zusammenstellung): Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826–1978 (= Westfälische Quellen- und Archivverzeichnisse, Band 2). Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 1978, S. 449.
- Merveldt, von. in der Deutschen Biographie
- Neuer Nekrolog der Deutschen, Bände 11–12, 1836, S. 387 ff.
- Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser: 1838, S.334f