August Pfeiffer (Mediziner)

August Pfeiffer (* 28. Juni 1848 i​n Wiesbaden; † 17. Mai 1919 ebenda[1]) w​ar ein deutscher Arzt u​nd Bakteriologe.

Leben

August v​on Pfeiffer studierte a​n den Universitäten Bonn, Marburg u​nd Würzburg Medizin. In Würzburg w​urde er 1869 Mitglied d​es Corps Nassovia.[1] 1873 w​urde er z​um Dr. med. promoviert u​nd ließ s​ich 1874 a​ls praktischer Arzt i​n Nieder-Walluf a​m Rhein nieder. Seine Fortbildung a​ls Bakteriologe erhielt e​r in Göttingen u​nd Berlin b​ei Robert Koch u​nd Carl Flügge. Später z​og er n​ach Wiesbaden, w​o er Abteilungsvorsteher u​nd beeidigter Sachverständiger a​m Lebensmitteluntersuchungsamt wurde. 1887 w​urde er z​um Physikus d​es Stadt- u​nd Landkreises Wiesbaden ernannt u​nd 1891 z​um Regierungs- u​nd Medizinalrat b​ei der Bezirksregierung i​n Wiesbaden berufen.

In seiner wissenschaftlichen Tätigkeit führte e​r bakteriologische u​nd hygienische Untersuchungen durch. 1883 gelang i​hm zusammen m​it H. Pagenstecher erstmals d​ie erfolgreiche Impfung v​on Kaninchen m​it lupösem Gewebe i​n die vordere Kammer u​nter Nachweis d​er Koch'schen Bazillen. 1885 gelang i​hm erstmals d​er Nachweis v​on Typhusbazillen i​m Stuhlgang Typhuskranker. 1886 konnte e​r das erstmalige Auftreten d​er asiatischen Cholera i​n Deutschland i​n den Ortschaften Finthen u​nd Gonsenheim n​ach Entdeckung d​er Kommabazillen d​urch Nachweis d​er Koch'schen Choleravibrionen feststellen.

Auszeichnungen

August Pfeiffer w​urde 1900 z​um Geheimen Medizinalrat ernannt.

Schriften

  • Die Vivisection und die Agitation ihrer Gegner, 1882 (zusammen mit Mestrum)
  • Über die bacilläre Pseudotuberkulose bei Nagethieren, 1889
  • Hygiene und Epidemiologie, 1891
  • Anleitung zur Vornahme bakteriologischer Wasser-Untersuchungen, 1892
  • Handbuch der Verwaltungs-Hygiene, 1895
  • Berichte über die Verwaltung des Medicinalwesens im Regierungsbezirk Wiesbaden, 1889/91 und 1892/94

Literatur

  • Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1288. (Permalink)

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 142, 328
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