Aufrechte Weißmiere
Die Aufrechte Weißmiere (Moenchia erecta), auch Weißmiere genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Da die Botaniker diese kleine Pflanzenart keiner Gattung eindeutig zuordnen konnten, wurde sie zusammen mit ihren wenigen Verwandten in eine eigene Gattung gestellt, die zu Ehren des Marburger Botanik Professors Conrad Moench Moenchia genannt wurde. In Deutschland gilt diese seltene Art als stark gefährdet.[1]
Aufrechte Weißmiere | ||||||||||||
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Aufrechte Weißmiere (Moenchia erecta), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Moenchia erecta | ||||||||||||
(L.) |
Beschreibung
Die Aufrechte Weißmiere ist eine einjährige krautige Pflanze, die nur Wuchshöhen von 3 bis 12 Zentimeter erreicht. Aus der Basis sprießen ein oder mehrere schlanke aufrechte Stängel, die meist zwei bis vier Blattpaare tragen. Die stiellosen lineal-lanzettlichen Laubblätter sind 6 bis 12 Millimeter lang.
Jeweils ein bis zwei Blüten auf zuletzt deutlich verlängerten Stielen entspringen den Blattachseln. Die vier grünen, etwa fünf Millimeter langen Kelchblätter sind unterscheidbar, lanzettlich geformt und haben einen weißen Rand. Die vier weißen bis silbrigen Kronblätter sind ganzrandig und kürzer als der Kelch. Jede Blüte besitzt vier Staubblätter. Die Blütezeit reicht von April bis Juni.
Die etwa 6 Millimeter lange, zylindrische Kapselfrucht ist etwa so lang wie der Kelch und öffnet sich mit acht Zähnen. In ihr befinden sich 35 bis 55 braune, riefelige Samen.
Verbreitung und Ökologie
Diese kurzlebige, konkurrenzschwache Pflanze ist in Zentraleuropa, Großbritannien, Frankreich und Spanien heimisch. Nach Nordamerika, Südafrika und Australien wurde sie durch den Menschen eingeschleppt. Als geeignete Areale gelten stickstoffarme Halb- und Trockenrasen in warmgemäßigten Breiten bis zu Höhenlagen von etwa 700 Metern.
Entsprechend den ökologischen Zeigerwerten nach Ellenberg wird die Art als Volllichtpflanze für warmes, gleichmäßig trockenes Seeklima angegeben. Die angezeigte Bodenbeschaffenheit ist stickstoffarm und leicht sauer. Die Art ist ein Sandzeiger; sie ist in Mitteleuropa eine Thero-Airion-Verbandscharakterart und kommt zum Beispiel im Filagini-Vulpietum vor.[2]
In Deutschland gilt diese Art in Hessen als gefährdet, in den anderen Bundesländern ist sie bereits ausgestorben oder ist vom Aussterben bedroht. Auch in ganz Zentraleuropa ist die Art vom Aussterben bedroht. Gesetzlichen Artenschutz genießt diese Pflanzenart allerdings nicht. Die Hauptursache für die rückläufige Entwicklung der Art ist die immer kleiner werden Verbreitung von Magerrasen durch Kultureinflüsse, Verbuschung und Aufforstung.
Diese Pflanzenart tritt als Einzelexemplar oder in kleinen Gruppen auf. Die Befruchtung erfolgt durch Insektenbestäubung. Die Ausbreitung der Art geschieht im Wesentlichen durch die Windausbreitung der Samen.
Die Chromosomenzahl beträgt n = 18.[3]
Synonyme
Die Aufrechte Weißmiere hat den botanischen Namen Moenchia erecta (L.) P.Gaertn. Hierzu gibt es noch die Synonyme Sagina erecta L. und Moenchia erecta subsp. erecta.
Quellen und weiterführende Informationen
Der Artikel beruht hauptsächlich auf folgenden Unterlagen:
- Oskar Sebald: Wegweiser durch die Natur. Wildpflanzen Mitteleuropas. ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5.
Einzelnachweise
- Oskar Sebald: Wegweiser durch die Natur. Wildpflanzen Mitteleuropas. ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5, S. 80.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 379.
- G. Tischler: Die Chromosomenzahlen der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. Junk, ’s-Gravenhage 1950.
Weblinks
- Aufrechte Weißmiere. FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Moenchia erecta (L.) P. Gaertn. & al. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 13. Oktober 2015.
- Steckbrief bei Flora of South Australia. (engl.)