Atta Mohammad Noor

Atta Mohammad Noor (persisch عطا محمد نور, DMG ‘Attā Muḥammad-i Nūr; * ca. 1965) ist der Ex-Gouverneur der Provinz Balch in Afghanistan.[1] Er wurde im Spätherbst 2004 von Staatspräsident Hamid Karzai auf seinen Posten erhoben und im Dezember 2017 durch Präsident Aschraf Ghani abgesetzt. Der tadschikische Atta steht in direktem Machtkampf mit dem usbekischen General Abdul Raschid Dostum. Er war vor der sowjetischen Invasion Lehrer, dann Mitglied der Mudschaheddin und später ein Kommandeur der Nordallianz. Während seiner Amtszeit, wurde Atta vorgeworfen, wie ein Mafiaboss zu agieren und sich beim Wiederaufbau des Landes zu bereichern. Die Vorwürfe reichten von Unterdrückung unliebsamer Berichterstattung bis hin zu Geschäften, die er niederbrennen ließ.

Atta Mohammad Noor gemeinsam mit dem damaligen deutschen Verteidigungsminister Thomas de Maizière (2010)

Mitte August 2021 nahmen d​ie Taliban b​ei ihrer landesweite Offensive a​uch Masar-e Scharif ein.[2] Zuvor hatten Milizionäre u​m Raschid Dostum u​nd Atta Mohammad Noor d​en Taliban n​och Widerstand geleistet.[3] Nach d​em Fall d​er Stadt a​n die Taliban flohen Dostum u​nd Noor a​m 14. August über d​ie nahe gelegene Grenze n​ach Usbekistan.[4]

Einzelnachweise

  1. Friederike Böge: Der heimliche Herrscher von Kandahar. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12. Juli 2011, abgerufen am 13. Juli 2011.
  2. Taliban nehmen ehemaligen Bundeswehrstandort Masar-i-Scharif ein. In: Der Spiegel. Abgerufen am 14. August 2021.
  3. Afghanistan: Bundeswehr bereitet große Evakuierung in Kabul vor. In: Der Spiegel. Abgerufen am 14. August 2021.
  4. Afghan militia leaders Atta Noor, Dostum escape conspiracy. Reuters, 14. August 2021, abgerufen am 21. August 2021. (englisch)
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