Athribis (Kemwer)
Athribis (altgriechisch Ἀθριβις, altägyptisch Hut-(ta)-heri-ib; assyrisch Ḫatḫ(a)riba; heute Tell Atrib, Kom el-Atrib) war im Alten Ägypten die Hauptstadt des Kemwer-Gaus, des 10. Gaus von Unterägypten. Sie lag nordöstlich von Banha.
Athribis in Hieroglyphen | |||||||||
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Hut-ta-heri-ib / Hut-heri-ib Ḥwt-(t3)-ḥrj-jb | |||||||||
Griechisch | Ἀθριβις (Athribis) |
Der von Amasis (26. Dynastie) dem Lokalgott Chentechtai gewidmete Tempel stellt bislang den zweifelsfrei ältesten Beleg für ein in Athribis errichtetes Bauwerk dar. Möglicherweise hatte bereits Amenophis III. hier einen Tempel errichtet, es fehlen jedoch archäologische Funde, die den Inhalt der alten Texte beweisen würden. Athribis war zudem die Heimatstadt von Amenophis, der als Architekt, Priester, Schreiber und Beamter unter Amenophis III. wirkte und vermutlich im 35. Regierungsjahr dieses Königs starb.
Nach Ammianus Marcellinus (Res gestae 22,16) zählte Athribis zu den wichtigsten Städten Ägyptens.
Literatur
- Hans Bonnet: Athribis. In: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nicol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 58.
- Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen (LGG). Band 6: ẖ-s (= Orientalia Lovaniensia analecta. [OLA] Nr. 115). Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1151-4, S. 286.
- Karol Mysliwiec: Athribis – eine hellenistische Stadt im Nildelta. In: Antike Welt. Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte. Nr. 25, 1994, S. 35–46.
- Richard Pietschmann: Athribis 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,2, Stuttgart 1896, Sp. 2070 f.