at-Taftāzānī

Saʿd ad-Dīn Masʿūd i​bn ʿUmar i​bn ʿAbdallah at-Taftāzānī (arabisch سعد الدين مسعود بن عمر التفتازاني; geboren 1322 i​n Taftāzān, e​inem Dorf i​n Chorasan; gestorben 1390 i​n Samarkand) w​ar ein islamischer Theologe, Logiker, Rechtsgelehrter u​nd Koranexeget. In Sachen Dogmatik gehörte e​r der maturidischen Richtung an.

Werke

  • at-Talwīḥ fī kašf ḥaqāʾiq at-Tanqīḥ, auch bekannt unter dem Titel Šarḥ at-Talwīḥ ʿalā 't-tauḍīḥ li-matn at-Tanqīḥ fī uṣūl al-fiqh, ist ein Superkommentar zu dem Werk at-Tanqīḥ fī 'l-ʾuṣūl von ʿUbaidullāh al-Maḥbūbī (gest. 1346), das sich mit islamischer Rechtstheorie befasst. At-Taftāzānīs Kommentar ist so gestaltet, dass er wie ein selbständiger Text erscheint. Er hat das Werk 1358 in Türkistan vollendet.[1] Die zweibändige Beiruter Ausgabe des Werks ist auf archive.org verfügbar.
  • Šarḥ al-Maqāṣid, theologisches Werk, in dem er unter anderem auf das Unrecht verweist, das den Ahl al-bait, der Familie des islamischen Propheten Mohammed, angetan wurde und schreibt, niemand könne verbergen, dass ihnen ein Unrecht geschehen sei.[2]
  • Šarḥ al-ʿAqāʾid an-Nasafīya, ins Englische übersetzt von Earl Edgar Elder in der Reihe Records of Civilization: Sources and Studies 43: A Commentary on the Creed of Islam: Sad al-Din al-Taftazani on the Creed of Najm al-Din al-Nasafi (archive.org)

Einzelnachweise

  1. Gustav Flügel: Die Classen der Hanefitischen Rechtsgelehrten. Leipzig 1860. S. 277f.
  2. Sunnitische Persönlichkeiten über das Epos von Imam Hussein a.s. (IRIB):
    „Dieses Unrecht war dermaßen groß, dass alles auf Erden und im Himmel weinte und die Erinnerung daran trotz Verstreichen der Zeit nicht aus dem Gedächtnis verloren geht. Gottes Fluch sei auf dem, der an diesem Unrecht teilnahm oder damit zufrieden war.“

Literatur

  • W. Madelung: at-Taftāzānī. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Bd. X, S. 88b-89a.
  • Thomas Würtz: Islamische Theologie im 14. Jahrhundert: Auferstehungslehre, Handlungstheorie und Schöpfungsvorstellungen im Werk von Sa’d ad-Din at-Taftazani (Welten des Islams - Worlds of Islam - Mondes de l’Islam). 2016 (Online-Teilansicht)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.