Aspies
Aspies e.V. – Menschen im Autismusspektrum ist eine Selbsthilfeorganisation von Erwachsenen mit Asperger-Syndrom. Sie wird daher im Gegensatz zu den meisten anderen Vereinen und Organisationen im Bereich Autismus-Spektrum von Autisten geleitet. Der gemeinnützige Verein wurde im Jahr 2004 gegründet[2] und ist damit der älteste sowie größte deutsche Selbsthilfeverein von Menschen mit Asperger-Syndrom in Deutschland.[3]
Aspies e. V. (gemeinnützig) | |
---|---|
Zweck: | Selbsthilfeorganisation für Menschen im Autismusspektrum. Plattform für Kontakte, Meinungs- und Informationsaustausch, Informationen. Informationsveranstaltungen zum Thema Autismus[1] |
Vorsitz: | Rainer Döhle |
Gründungsdatum: | 2004 |
Mitgliederzahl: | 200 |
Sitz: | Berlin |
Website: | www.aspies.de |
Ziele und Aktivitäten
Der Verein fordert Teilhabe für Menschen im Autismus-Spektrum in allen Bereichen der Gesellschaft und Mitspracherecht bei allen Angelegenheiten, die Autisten betreffen. Er leistet Aufklärungsarbeit, um Stigmata und Vorurteile gegenüber Autismus in der Öffentlichkeit abzubauen.[4]
Um Austausch und Beisammensein zu ermöglichen, werden Veranstaltungen durchgeführt.[5] So ist Aspies e.V. Veranstalter des deutschen Autismus-Tags, der meistens in zeitlicher Nähe zum Autistic Pride Day stattfindet.[6] Der Verein unterstützt das Unternehmen Auticon beratend.[7] Der Verein wirkt an der Gestaltung der S3-Leitlinie zu Autismus-Spektrum-Störungen mit[8] und ist Mitglied im European Autistic Net, dem Zusammenschluss nationaler Interessenvertretungen autistischer Menschen in Europa.
Der Online-Auftritt bietet Betroffenen und Angehörigen ein Forum, Informationen, Hinweise auf Veranstaltungen und Aktionen sowie Adressen z. B. von Ärzten und Anwälten, die Erfahrungen mit Menschen mit Asperger-Syndrom haben.[9] Das Forum hatte im Oktober 2015 mehr als 1500 Mitglieder und im Juli 2016 mehr als 2200 Mitglieder.[10] Aspies e.V. verwaltet zudem eine eigene Fachbibliothek mit rund 200 Monografien.[11]
Der Verein ist im Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg eingetragen, ist als gemeinnützig anerkannt, hat einen Vorstand aus drei autistischen Personen und eine Geschäftsführung.
Veröffentlichungen
Literatur
- Rainer Döhle: Aspies e. V. in Georg Theunissen, Wolfram Kulig, Vico Leuchte, Henriette Paetz: Handlexikon Autismus-Spektrum: Schlüsselbegriffe aus Forschung, Theorie, Praxis und Betroffenen-Sicht. Kohlhammer Verlag, 2014 (Online bei Google Books)
- Sebastian Dern: Apies e.V., in: Sven Bölte, Joachim Hallmayer (Hrsg.): Autism Spectrum Conditions, Hogrefe Verlag, Göttingen 2011, ISBN 978-1-61676-393-0, S. 159. Der Verein wird als eine Selbsthilfeorganisation in Europa vorgestellt (teilweise einsehbar bei Google Books, Englisch).
Weblinks
- Aspies e.V. Online-Auftritt
- Aspies e.V. auf seelischegesundheit.net
Einzelnachweise
- Vereinssatzung (PDF)
- Sebastian Dern: Apies e.V., in: Sven Bölte, Joachim Hallmayer (Hrsg.): Autism Spectrum Conditions, s. Literatur, ebd., S. 159
- Die Grenze zum Autismus – Wissen & Umwelt – DW.COM
- Annegret E. Schoeller: Aspies e.V. - Menschen im Autismusspektrum, in: Dirk Windemuth, Detlev Jung, Olaf Petermann (Hrsg.): Psychische Erkrankungen im Betrieb, Universum-Verlag, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-89869-406-3, S. 346
- Christine Preißmann: Asperger. Leben in zwei Welten, Trias, zweite Auflage, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8304-8013-6, S. 122
- Autismustag am 17.10. in Berlin, abgerufen am 12. November 2015
- Johannes Schneider: Der besondere Blick. Tagesspiegel, 15. April 2012
- https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-018m_S3_Autismus-Spektrum-Stoerungen_ASS-Diagnostik_2016-05.pdf
- Christine Preißmann: Psychotherapie und Beratung bei Menschen mit Asperger-Syndrom, Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 3., überarb. und erw. Aufl. 2013, ISBN 978-3-17-022629-6, S. 176
- aspies.de Selbsthilfeforum. In: aspies.de Selbsthilfeforum. Abgerufen am 22. Juli 2016.
- https://www.aspies.de/pdf/Buecherliste.pdf
- Kai Vogeley: Risse im Universum. Rezension bei spektrum.de, 11. April 2011
- Rezension von Ludger Tebartz van Elst im: Psychotherapeutenjournal, 2/2011, S. 173/174 (pdf, S. 45)