Ashraf Pahlavi
Ashraf Pahlavi, in deutschen Texten auch Aschraf Pahlavi und Aschraf Pahlawi (persisch اشرف پهلوی, DMG Ašraf-e Pahlavī; * 26. Oktober 1919 in Teheran; † 7. Januar 2016 in Monte Carlo), war eine iranische Politikerin und Diplomatin.
Leben
Ihre Eltern waren Reza Schah Pahlavi und Nimtādsch Ayromlu. Ihr Zwillingsbruder war Mohammad Reza Pahlavi und ihre ältere Schwester war Schams Pahlavi. Zusammen mit ihrer Schwester legte sie 1934 „den Schleier ab“, was im Gegensatz zur damaligen Praxis im Iran stand.[1] Sie heiratete 1937 Ali Ghavam, von dem sie sich 1942 scheiden ließ; 1944 heiratete sie Ahmad Shafiq, von dem sie sich 1960 scheiden ließ. 1960 heiratete sie Mehdi Bushehri.[2] Pahlavi hatte zwei Söhne und eine Tochter. Ihr Sohn Shahriar Shafiq (geboren am 15. März 1945 in Rabat) wurde am 7. Dezember 1979 in Paris ermordet.[3]
Sie wurde 1944 zur Ehrenpräsidentin der Roter-Löwe-mit-Roter-Sonne-Gesellschaft Iran ernannt. 1965 wurde sie Vorsitzende der United Nations Commission on the Status of Women. Als iranische Delegierte war sie 1967 bei der UN-Menschenrechtskommission sowie beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (United Nations Economic and Social Council, ECOSOC) tätig. 1970 wurde sie Delegierte Irans bei der UN-Menschenrechtskommission. Sie war 1975 Mitglied des Beratenden Komitees der Internationalen Frauen-Jahreskonferenz. Von 1967 bis 1979 war sie Präsidentin der Women’s Organization of Iran. Als Vorsitzende war sie für die Imperial Foundation for Social Services beschäftigt. Sie war Mitglied der Organisation International Consultative Liaison Committee for Literacy. Nach der Iranischen Revolution im Jahr 1979 ging sie ins Exil nach Frankreich. Pahlavi war auch als Autorin und Übersetzerin[4] tätig.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Faces in a Mirror: Memoirs from Exile (1980)
- Time for Truth (1995)
- Jamais Résignée (1981)
Preise und Auszeichnungen (Auswahl)
- Honorary Fellow des Wadham Colleges, Oxford
- Niederlande: Ehrenritterschaft Großkreuz des Hausordens von Oranien
- Sowjetunion: Orden des Roten Banners der Arbeit
Literatur (Auswahl)
- Hussein Fardust: The Rise and Fall of the Pahlavi Dynasty: Memoirs of Former General Hussein Fardust. Übersetzt von Ali Akbar Dareini. Motilal Banarsidass, 1998, ISBN 81-208-1642-0.
- Mark Gasiorowski: The 1953 coup d’etat in Iran. International Journal of Middle East Studies 19 (3): 261–286, 1987, JSTOR 163655
- Fereydoun Hoveyda: The Fall of the Shah. Wyndham Books, New York, 1979
- Nikki R. Keddie: Roots of Revolution: an Interpretive History. Yale University Press, New Haven (Connecticut), 1981, ISBN 978-0-300-02611-5
- Stephen Kinzer: All the Shah’s Men: an American Coup and the Roots of Middle East Terror. John Wiley & Sons, New York City, 2003, ISBN 978-0-471-67878-6
Weblinks
Einzelnachweise
- Persische Prinzessin im Alter von 96 Jahren gestorben. ap-Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung, 8. Januar 2016; abgerufen am 15. Januar 2016.
- Ashraf Pahlavi, Shah of Iran’s twin, dead at 96. ap-Artikel bei CBC/Radio-Canada, 8. Januar 2016, abgerufen am 15. Januar 2016.
- Secret police blaymed for slaying. Telegraph Herald, Dubuque, 9. Dezember 1979, über Google News, abgerufen am 15. Januar 2016.
- Max Harrelson: Human Rights Chairman Pursues Racial Equality. The Free Lance-Star, 9. März 1970, über Google News, abgerufen am 15. Januar 2016.