Arthur Neisser
Arthur Neisser (* 6. April 1875 in Oranienburg; † 1943 oder 1944 im KZ Auschwitz) war ein deutscher Musikkritiker, Kunsthistoriker und der Verfasser einer der ersten Biographien Gustav Mahlers.
Leben
Arthur Aaron Neisser war ein Sohn von Albert Neisser, der mit dem gleichnamigen Mediziner verwandt war. Er studierte in Berlin Kunstgeschichte.[1]
Außer der Mahler-Biographie schrieb er auch Bücher über Verdi (1914), Puccini (1928) und die Geschichte der Oper (1902). Unter anderem arbeitete er für die Neue Zeitschrift für Musik und für Bühne und Welt, für die er z. B. 1907 über die Schauspielerin Sarah Bernhardt schrieb.[2]
Neisser, der mit einer Frau namens Helene Burger verheiratet war, verließ 1933 Deutschland, wo er zuletzt in Berlin gelebt hatte. Er zog zunächst nach Paris. In den 1940er Jahren hielt sich Neisser in Italien auf; 1943 lebte er in Mailand. Er wurde nach Auschwitz deportiert, wo er wohl bald darauf umkam.[3]
Literatur
- Robin O'Neil: The Mahler Family in the Rise and Fall of the Third Reich. 2013, ISBN 978-1-909874-73-2 (Digitalisat)
Weblinks
Einzelnachweise
- Als Student wohnte Neisser zeitweise in der Potsdamer Straße 93a. In der Fachbibliothek Kunstwissenschaften der LMU München befindet sich ein Buch, in dem noch ein Stempel zu erkennen ist: „Arthur Neisser, Stud. hist. Art., Berlin, Potsdamer Str. 93a“. Eine Abbildung findet sich auf www.zikg.eu.
- Sebastian Stauss: Zwischen Narzissmus und Selbsthass. Walter de Gruyter, 2010, ISBN 978-3-110-23311-7, S. 76 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Robin O'Neil, The Mahler Family in the Rise and Fall of the Third Reich, 2013, ISBN 978-1-909874-73-2, S. 15 f. (Digitalisat), gibt als Termin der Deportation den 24. Oktober 1944 an, laut www.sestosg.net und www.morasha.it, identisch mit www.fondazione.scavolini.com, wurde er aber schon 1943 deportiert. Ein 1970 abgegebenes Zeugnis für Yad Vashem von John Henry Richter nennt auch 1943 als Jahr der Deportation und wahrscheinliches Todesjahr, vgl. yvng.yadvashem.org.