Arnon (Neuenburgersee)
Der Arnon ist ein rund 20 km langer Zufluss des Neuenburgersees im Kanton Waadt der Schweiz. Er entwässert einen Abschnitt des nördlichen Waadtländer Juras und gehört zum Einzugsgebiet des Rheins.
Arnon | ||
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 208 | |
Lage | Kanton Waadt; Schweiz | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Zihlkanal → Aare → Rhein → Nordsee | |
Quellgebiet | oberhalb von Sainte-Croix zwischen dem Passübergang Col des Etroits und dem Gipfel des Cochet auf der Jurakette des Chasseron 46° 50′ 13″ N, 6° 30′ 23″ O | |
Quellhöhe | ca. 1220 m ü. M. | |
Mündung | etwa 3 km nordöstlich von Grandson in den Neuenburgersee 46° 49′ 29″ N, 6° 40′ 59″ O | |
Mündungshöhe | 429 m ü. M. | |
Höhenunterschied | ca. 791 m | |
Sohlgefälle | ca. 40 ‰ | |
Länge | ca. 20 km |
Geographie
Das Quellgebiet des Arnon befindet sich auf rund 1220 m ü. M. oberhalb von Sainte-Croix zwischen dem Passübergang Col des Etroits und dem Gipfel des Cochet auf der Jurakette des Chasseron. Der Bach fliesst zunächst südwärts durch Sainte-Croix, wobei er grösstenteils eingedolt ist. Unterhalb des Siedlungsgebietes erreicht er die moorige Niederung bei La Sagne (1020 m ü. M.).
Dieses Moorgebiet verlässt der Arnon nach Osten in einem Tal, das sich immer tiefer in die Kalkschichten der vordersten Jurakette einsenkt und dabei eine charakteristische Schlucht bildet (Gorges de Covatanne). Auf dieser 3,5 km langen Strecke überwindet der Arnon eine Höhendifferenz von fast 450 m. Bei Vuiteboeuf erreicht er auf 580 m ü. M. den Jurasüdfuss, an dem von rechts die Baumine mündet, ein Bergbach, der südlich der Aiguilles de Baulmes entspringt. Hier beschreibt der Arnon einen rechtwinkligen Bogen und fliesst nun vorerst nach Nordosten, später wieder nach Osten, parallel zum Jurafuss. Das Tal des Arnon, das jetzt stets einen flachen Talboden von rund 100 bis 300 m Breite aufweist, wird im Süden durch den Höhenrücken Miriau von der Ebene des Schweizer Mittellandes getrennt.
Unterhalb von Fiez weitet sich das Tal gegen das Becken des Neuenburgersees immer mehr, und die nördliche Talflanke ist mit Reben bestanden. Der Arnon mündet etwa 3 km nordöstlich von Grandson in den Neuenburgersee.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Arnon erfolgte 1177 unter dem Namen Ysernum. Später erschienen die Bezeichnungen Lyserne, Sernon (1312), Lysernon (1336) und Lussernon (1364). Daraus entwickelte sich mit der Zeit der heutige Flussname. Die ursprüngliche Bezeichnung geht auf das gallische Wort isara (die Ungestüme, die Schnelle) zurück.
Schon zur Römerzeit diente das obere Arnontal mit dem Col des Etroits als wichtiger Übergang im Jura. Die wilde Schlucht von Covatanne musste dabei umgangen werden. Seit dem Mittelalter wurde der Passweg an einer Engstelle oberhalb der Schlucht durch eine Burg der Herren von Grandson kontrolliert. Die Wasserkraft des Arnon wurde an verschiedenen Orten für den Betrieb von Mühlen, Sägereien und Schmieden genutzt.