Arno Mohr

Arno Mohr (* 29. Juli 1910 in Posen; † 23. Mai 2001 in Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker, der hauptsächlich in der DDR wirkte. Mohr wurde vor allem durch seine reduktionistischen, den Alltag in Berlin beobachtenden Zeichnungen bekannt.

Arno Mohr (links) mit Otto Nagel beim Gründungskongress des Verbands bildender Künstler im Mai 1950
Gedenktafel für Ernst Zinna, Jägerstraße 63c, in Berlin-Mitte
Grab von Arno Mohr in Berlin-Mitte

Stationen

Nach einer von 1924 bis 1927 absolvierten Lehre als Schildermaler bei Ladewig & Co in Posen und späterer Gesellentätigkeit, besuchte Arno Mohr 1929/30 Abendkurse an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule. Schließlich begann er 1933/34 ein Studium an der Vereinigte Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin-Charlottenburg. Er war Schüler für anatomisches Zeichnen bei Wilhelm Tank, mit dem ihn später eine Künstlerfreundschaft verband.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Mohr Mitbegründer der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, dem eine 29-jährige, von 1946 bis 1975 andauernde Professur folgte. In dieser Zeit machte er 1949 die Bekanntschaft mit den Drucker und Künstlern Alfred Erhardt und Otto Dix, was zur Gründung und Leitung der Druckwerkstatt an der Kunsthochschule Weißensee führte. Dies hatte auch die Einrichtung einer eigenen Werkstatt in Berlin-Lichtenberg zur Folge.

Mohr war 1950 Mitbegründer des Verbandes Bildender Künstler. 1974 wurde er Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler Berlin und Mitglied des Präsidiums des Verbandes Bildender Künstler der DDR.

Werke und Ausstellungen

Zwischen 1950 und 1990 verzeichnete Mohr zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland.

1949 schuf er gemeinsam mit René Graetz und Horst Strempel das Wandbild Metallurgie Hennigsdorf, ein Riesenwerk von vier mal 16 Metern, das für Aufsehen sorgt, aber auch sofort in die Mühlen der Formalismuskampagne gerät. Das Bild wird kurz darauf vernichtet.[1]

Sehr bekannt sind die 1971 entstandenen Porträts von Helene Weigel und Bertolt Brecht sowie das Landschaftsbild Blick zum Bode-Museum von 1989. Im Jahre 2000 erlebte Mohr auch eine Ausstellung seiner Werke zur Jahrestagung in der Akademie der Künste in Berlin.

  • Mein Lebenslauf, Berlin 2010, Eulenspiegel Verlag, ISBN 978-3-359-02274-9

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Literatur

  • Anke Scharnhorst: Mohr, Arno. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Andreas Wessel: Arno Mohr. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Berlin: Lukas 2019, ISBN 978-3-86732-284-3.
Commons: Arno Mohr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andreas Wessel: Die Kunst des Druckens, Junge Welt, 11. April 2018
  2. Berliner Zeitung vom 14. Februar 1974 S. 3
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.