Arnfast
Arnfast war im 13. Jahrhundert ein Abt des Ryd-Klosters im Herzogtum Schleswig.
Leben
Nach dem Tod von Bischof Peder IV. kam es zu einem erbitterten Streit um die Bischofswahl. Nachdem alle kanonischen Wahlmethoden ergebnislos angewendet worden waren, weihte der Erzbischof Jakob Erlandsen den Abt Arnfast zum Bischof von Arhus. Letztlich hatten sechs Mitglieder des Kapitels für ihn und sechs für Magister Tyge gestimmt. Seine Wahl wurde jedoch von Königin Margarete Sambiria abgelehnt, da er des Mordes an König Christoph I. von Dänemark verdächtigt wurde. Marschall Johannes Kalv suchte daher nach ihm und war mehrmals im Kloster Øm, wo er erklärte, dass er Arnfast ergreifen und verhaften wolle. Die Chronik versichert, dass er nicht in Øm gewesen sei, obwohl er vor dieser Zeit dort angekommen sein und während der Wahlen dort gewesen sein muss. Später wurden die Brüder beschuldigt, ihn dort versteckt zu haben. In der Chronik des Klosters wird er als ein umsichtiger und gebildeter Mann adeliger Abstammung beschrieben.
In einem Brief des Papstes aus dem Jahr 1264 wurde Erlandsen gerügt, weil er Arnfast, einen offensichtlichen Feind von König Erik, in das Bischofsamt gewählt hatte. Dieser kam nie in den Besitz des Bistums, da Papst Alexander IV. einen anderen, nämlich Tyge, ausgewählt hatte. Er blieb Abt des Ryde-Klosters, lebte aber nicht mehr lange, da 1263 bereits ein anderer Abt in den Dokumenten auftaucht. Es wurde behauptet, er habe dem Vater des Königs über mehrere Tage Gift verabreicht. Erst im 16. Jahrhundert wurde erzählt, dass Arnfast König Christoph mit dem Wein beim Abendmahl vergiftet habe. In dieser Form erschien es erstmals in der lateinischen Version der Geschichte Dänemarks[1] von Hans Svaning (1503–1584).[2][3]
Literatur
- Arnfast. In: Nils Linder (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 1. Auflage. Band 1: A–Barograf. Gernandts boktryckeri, Stockholm 1876, Sp. 1103 (schwedisch, runeberg.org).
- J. Kinch: Arnfast. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 1: Aaberg–Beaumelle. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1887, S. 337–338 (dänisch, runeberg.org).
- Adolf Ditlev Jørgensen: IV. Abbeden bo og biskop Tyge. In: Historiske afhandlinger. Det Nordiske forlag, E . Bojesen, Kopenhagen 1899, S. 148 (Textarchiv – Internet Archive).
- Brian Patrick McGuire: Arnfast. In: Den Store Danske. Gyldendal (denstoredanske.lex.dk).
- Hans Peter Clausen: Arnfast. In: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 2. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1971, S. 41–42.
Einzelnachweise
- Hans Svaning: Danmarkshistorie. Det Danske Sprog- og Litteraturselskab, Kopenhagen 2005, OCLC 254686568.
- Erik Lund Jensen: Arnfast. In: Svend Cedergreen Bech, Svend Dahl (Hrsg.): Dansk biografisk leksikon. Begründet von Carl Frederik Bricka, fortgesetzt von Povl Engelstoft. 3. Auflage. Band 1: Abbestée–Bergsøe. Gyldendal, Kopenhagen 1979, ISBN 87-01-77362-3 (dänisch, biografiskleksikon.lex.dk).
- Henning Dehn-Nielsen: Var det Giftmord? In: Kongelige mord i Danmarkshistorien. Lindhardt og Ringhof, 2016, ISBN 978-87-11-59392-9 (books.google.de).