Jakob Erlandsen
Jakob Erlandsen (* im 12. oder 13. Jahrhundert; † 18. Februar 1274 auf Rügen) war Erzbischof von Lund. Seine Eltern hießen Erland und Caecilie (Tochter von Sune Ebbesen).
Leben und Wirken
Er nahm als Dompropst in Lund als Advokat für Erik Plogpenning 1245 am ersten Konzil in Lyon teil. Aber er stimmte gegen den Wunsch des Königs für Niels Stigsen als Bischof von Roskilde. Daraufhin wurden seine kirchlichen Einkünfte und sein Erbe beschlagnahmt. Später kam es zu einem Vergleich mit dem König. 1250 wurde er zum Bischof von Roskilde ernannt. Auf Veranlassung des Papstes erhielt er sein Gut zurück und Kopenhagen dazu. Kopenhagen erhielt von ihm 1254 sein erstes Stadtrecht. Im selben Jahr wurde er Erzbischof in Lund. Er errichtete Schulen in Roskilde und Lund. Er geriet in einen schweren Konflikt mit König Christoffer, weil er den absoluten Primat der Kirche über alles weltliche Recht vertrat.
Auf der Synode von Vejle 1256 wurde beschlossen, dass jedwede Gewalt gegen einen Bischof oder Gefangennahme eines Bischofs zum Interdikt führe.
Im Konflikt mit dem König wurden ihm alle Privilegien abgesprochen. Er weigerte sich, den Sohn des Königs Erik als Thronfolger zu krönen und verbündete sich mit den Feinden des Königs, so dass er 1259 gefangengesetzt wurde. Er wurde nach dem Tode König Christoffers, der im selben Jahr starb, von der Königinwitwe Margarete Sambiria freigelassen. Er setzte seinen Widerstand gegen das Königshaus fort, hielt sich aber meist im benachbarten Ausland auf.
1272 legte er seinen Fall dem Papst in Rom vor, wo er zu einem Vergleich aufgefordert wurde.
Als er aus Rom zurückkam, wurde er 1274 in Rügen mit einem Schuss aus einer Armbrust ermordet, wie eine neuere Untersuchung der Leiche ergeben hat.
Erlandsen wurde in der Franziskanerkirche in Lund beigesetzt. Er war der Bruder von Erland († 1276) und Niels Erlandsen (Stadthater von Skaane).
Literatur
- Der Lundische Erzbischof Jakob Erlandsen. In: Immanuel Hoch (Hrsg.): Die neukatholische Kirche im Ei: oder die Vereinigung der christl. Hauptparteien. G. L. Fritz, Stuttgart 1838, S. 49–51 (books.google.de).
- Johannes C. H. R. Steenstrup: Erlandsen, Jacob. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 4: Clemens–Eynden. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1890, S. 563–566 (dänisch, runeberg.org).
- E. Elberling: Jakob Erlandsön. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 12: Hyperemi–Johan. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1910, Sp. 1188–1189 (schwedisch, runeberg.org).
- J. Olrik: Jakob Erlandsøn. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 12: Hvene–Jernbaner. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1922, S. 778–779 (dänisch, runeberg.org).
- Kai Hørby: Jakob Erlandsen. In: Svend Cedergreen Bech, Svend Dahl (Hrsg.): Dansk biografisk leksikon. Begründet von Carl Frederik Bricka, fortgesetzt von Povl Engelstoft. 3. Auflage. Band 4: Dons–Frijsh. Gyldendal, Kopenhagen 1980, ISBN 87-01-77392-5 (dänisch, biografiskleksikon.lex.dk).
Weblinks
- Jakob Erlandsen, ca. 1220–1274 danmarkshistorien.dk
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Uffe Thrugotsen | Erzbischof von Lund 1254–1274 | Trugot Torstensen |
Niels Stigsen | Bischof von Roskilde 1249–1254 | Peder Bang |