Arnd Poetzsch-Heffter
Arnd Poetzsch–Heffter (* 9. September 1958 in Kiel) ist ein deutscher Informatiker und Professor für Softwaretechnik. Seit 2020 ist er Präsident der Technischen Universität Kaiserslautern[1].
Werdegang
Poetzsch–Heffter studierte Informatik und Mathematik an der TU München und für zwei Semester an der Université Paul Sabatier in Toulouse. Er schloss das Studium 1986 mit einem Diplom in Informatik ab. Nach seiner Promotion (Titel der Dissertation „Formale Spezifikation der kontextabhängigen Syntax von Programmiersprachen“, 1991) an der TU München verbrachte er ein Postdoc-Jahr in der Gruppe von David Gries an der Cornell University in Ithaca, New York State. Im Anschluss kehrte er an die TU München zurück und habilitierte sich dort 1997 (Titel der Habilitationsschrift „Specification and Verification of Object-Oriented Programs“). Nach einer Professur an der Fernuniversität Hagen (1996–2002) wechselte er an die TU Kaiserslautern auf die W3-Professur für Softwaretechnik. Eine Reihe von Forschungsaufenthalten führten ihn an das Compaq Systems Research Center (Palo Alto, CA), zu Microsoft Research (Redmond, WA), an die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH), an die Universität Turin (Università degli Studi di Torino) und an die Königliche Technische Hochschule (Kungliga Tekniska Högskolan, KTH) in Stockholm.
Wissenschaftliche Arbeit
An seinem Lehrstuhl arbeitete Poetzsch–Heffter zusammen mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern schwerpunktmäßig daran, die systematische Erstellung von Software zu verbessern und deren Verifikation zu erleichtern. Dazu gehörten die methodische Programmkonstruktion aus Bausteinen, das Design neuer Sprach- und Spezifikationskonzepte, die Entwicklung mächtiger Programmier- und Verifikationswerkzeuge sowie Implementierungstechniken für die Werkzeugentwicklung. Im Einzelnen konzentrierten sich die Forschungsarbeiten auf folgende Forschungsthemen:
- Objektorientierte, komponentenbasierte und verteilte Programmierung
- Spezifikation, Analyse und Verifikation von Software
- Generative Softwarekonstruktion
- Entwurf von Softwaresprachen
Seine Forschungsergebnisse hat er in über 70 Aufsätzen und 2 Monographien publiziert. Er ist Verfasser eines Lehrbuchs über objektorientierte Programmierung. Eine Liste seiner Publikationen mit Informatikbezug findet sich auf DBLP.[2] Einen Einblick in die Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern liefert das Buch „Principled Software Development: Essays Dedicated to Arnd Poetzsch-Heffter“ (Peter Müller, Ina Schaefer (Hrsg)). Poetzsch–Heffter ist Mitglied der Working Group 2.4 (Software Implementation Technology) der International Federation for Information Processing (IFIP).
Funktionen und Ämter
Poetzsch–Heffter war 2011–2014 Dekan des Fachbereichs Informatik an der TU Kaiserslautern und 2014–2020 Vizepräsident für Forschung und Technologie der TU Kaiserslautern.
Er ist Mitglied des Aufsichtsrats des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und des Aufsichtsrats des Leibniz–Zentrums für Informatik Schloss Dagstuhl. Er ist Mitglied des Kuratoriums des Fraunhofer–Instituts für Experimentelles Software Engineering (Fraunhofer IESE) und des Kuratoriums des Fraunhofer–Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik (Fraunhofer ITWM). Seit 2021 ist er Vorsitzender des Vorstands der Stipendienstiftung Rheinland-Pfalz und Vorsitzender des Begegnungszentrum Kurhaus Trifels e.V. 2014–2020 war er Mitglied des Aufsichtsrats des Leibniz-Instituts für Verbundwerkstoffe (IVW).
Einzelnachweise
- Universitätsleitung. Abgerufen am 2. Oktober 2021.
- https://dblp.org/pid/65/5923.html. Abgerufen am 2. September 2021.