Arga-Muora-Sisse-Insel
Die Arga-Muora-Sisse-Insel (russisch Остров Арга-Муора-Сисе, Ostrow Arga-Muora-Sisse; kurz Arga) liegt im nordostsibirischen Lenadelta und ist mit ca. 6400[1] (nach anderen Angaben 7000[2]) km² nach dem Nildelta die zweitgrößte Deltainsel eines einzelnen Flusses der Erde. Sie gehört zur russischen Region Sacha und liegt in der Laptewsee.
Arga-Muora-Sisse-Insel | ||
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Gewässer | Laptewsee | |
Geographische Lage | 73° 15′ N, 124° 54′ O | |
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Länge | 148 km | |
Breite | 106 km | |
Fläche | 6 400 km² | |
Höchste Erhebung | 7 m | |
Einwohner | unbewohnt |
Die Insel bildet den Großteil des sogenannten Argakomplexes im westlichen Lenadelta. Der gesamte Komplex besteht ausschließlich aus bis zu 60[3] Meter dicken Sandablagerungen der Lena mit geringen Eiskomplexsedimedimenten; durchzogen von steil stehenden Eisbändern.[2] Daher sind die Inseln des Komplexes sehr flach und sandig; ihre Geologie unterscheidet sie vom Rest der Deltainseln. Die Herkunft der puren Sandsedimente, aus denen die Insel besteht (zweite Terrasse), ist noch nicht abschließend geklärt. Arga-Muora-Sisse ist zudem von vielen hundert orientierten Thermokarstseen bedeckt. Durch äolische Sedimentation und Erosion ändert sie ständig ihre Oberfläche und Form.[4] Das meergewandte Ufer ist von zahlreichen Buchten gekennzeichnet. Die Höhe der Insel beträgt sieben Meter.[5]
Arga-Muora-Sisse liegt vollständig im Naturreservat Ust-Lenski-Sapowednik, es macht etwa zwei Drittel dessen Fläche aus. Größere umliegende Inseln heißen Dunai, Sanga-Tongoloch-Aryta, Sijen-Aryta, Chardyrgastach, Deppjurijes-Sisse, Siyen-Aryta; die Chardang-Sisse-Insel befindet sich im Süden. Namen von größeren Karstseen auf der Insel sind Ulachan-Chargy, Mischka, Nrckchach, Arangastach und Nikolai, der größte See des Lenadeltas. Hier wurden bis 2002 ausführliche geologische Untersuchungen durchgeführt.[6]
Einzelnachweise
- Dieser Wert wurde mithilfe des Planimeters ermittelt.
- Schnelle, Moritz: Die spätquartäre Landschaftsentwicklung im Umfeld der Insel Arga Muora Sise im Lena-Delta, Nordost-Sibirien, Januar 2007. Institut für Geographie der Universität Leipzig, Diplomarbeit. Seite 14.
- Schwamborn, G.; Rachold, V. & Grigoriev, M.N. (2002): Late Quaternary sedimentation history of the Lena Delta. Quaternary International 89. S. 119–134.
- Zubrzycki, Sebastian; Pfeiffer, Eva-Maria & Kutzbach, Lars: Genesis and Diversity of Cryosols of the Northeast Siberian Lena River Delta, 2017. Geophysical Research Abstracts.
- Eintrag auf mapcarta.com
- Schirrmeister, Lutz; Grosse, Guido et al.: Late Quaternary paleoenvironmental records from the western Lena Delta, Arctic Siberia. Januar 2011.